Englische Homöopathen wollen ihr Zeug als Süßwaren vermarkten

In Großbritannien schreien die Homöopathen Zeter und Mordio, denn Großbritannien hat vor einiger Zeit beschlossen, eigentlich längst gültige Gesetzgebung (das entsprechende Gesetz gilt seit 1968, zuletzt erweitert 2005) umzusetzen. Es ist unter diesem Gesetz verboten, unlizenzierte homöopathische Mittelchen anzubieten oder zu verkaufen, wenn man kein entsprechendes Zertifikat von der Medicines and Healthcare Products Regulatory Agency(MHRA) vorweisen kann. Solche unlizenzierten Mittel dürfen im Regelfall daher nur mehr von Ärzten oder Apotheken nach einer persönlichen(!) Konsultation des Patienten verschrieben werden. Damit ist z.B. der Verkauf über das Internet oder der Verkauf durch den Homöopathen verboten. Nur wenige homöopathische Produkte sind lizenziert und in Folge war das Austeilen von Zuckerkügelchen als Medizin eigentlich noch nie wirklich legal. Bis vor kurzem hat das aber keinen gekümmert; erst letztes Jahr beschloss man, das Gesetz umzusetzen.

Das Quackometer sprach vom „Ende der Homöopathie“ auch auf Basis der Analysen von Malleus Homeopathicum.

Etwas zur Historie:

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PR-GAU-Spezialist Fritzsche weiter auf Kurs

Korrigierte Sponsorenliste. (Herr Fritzsche darf sie gerne für ein Update seines Blogs übernehmen)

Man kann wohl mit Fug und Recht behaupten, dass Claus Fritzsche kein gutes Jahr hat. Zuerst berichtet die Süddeutsche über die schmutzigen Methoden der „sanften“ Medizin (Anführungszeichen von uns), dann kündigt ihm Weleda nach einer Facebook-Anfragedas Sponsoring.

Und jetzt will auch die Deutsche Homöopathie Union nicht mehr. Wie Edzard Ernst berichtete und wie sich unter dem Tag #Camgate über Twitter schnell verbreitete, fand die DHU die schlechte Publicity der letzten Zeit offenbar nicht förderlich.

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Edzard Ernst über „Little H“

„Big Pharma“, das sind die Bösen und „Little Alt Med“, die Alternativmedizin, sind sanft und gütig, nicht wahr?
Nachdem ich ungefähr zwei Jahrzehnte die Alternativmedizin erforscht habe, kann ich mit reichlich Beispielen belegen, dass die oben genannte Annahme fehlerhaft ist. Schauen wir uns beispielhaft die Homöopathie an, oder „Little H“, wie wir sie in diesem Beitrag nennen wollen.

Der Name „Little H“ ist nicht so weit hergeholt, denn der Umsatz mit homöopathischen Substanzen ist selbstverständlich wesentlich geringer als jener im pharmazeutischen Bereich. Trotzdem liegt der weltweite Umsatz mit homöopathischen Produkten nach meiner Schätzung jährlich im Bereich zwischen 2,5 und 3,5 Milliarden Euro. Das ist nicht schlecht, wenn man bedenkt, dass praktisch keine Ausgaben für Forschung, Entwicklung und Wirksubstanzen anfallen. Wir erinnern uns: Homöopathische Präparate sind so stark verdünnt, dass sie normalerweise exakt nichts von der Wirksubstanz enthalten. Für „Little H“ ist das leicht verdientes Geld bei hohen Gewinnen.

So ist es auch nicht verwunderlich, dass „Little H“ diese Goldgrube mit allen Mitteln verteidigen will.

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Homöopathen und die sachliche Kritik

Was machen homöopathische Journalisten, wenn sie ein Problem mit der Berichterstattung in Medien bekommen? Sie schreiben den Namen der Ursache des Problems, nämlich den des Journalisten, in den Titel eines Textes, den sie mit ganz viel Füllworten, Konjunktivkonstruktionen und „theoretisch quasi eigentlich“ abfälligen Andeutungen (kriminell wird gerne verwendet), aber gaaaanz wenig relevantem Inhalt füllen.

So zumindest könnte man die Texte des bisher mit 43.000 Euro (für eine unabhängige Berichterstattung) von Homöopathika-Herstellern gesponsorten Betriebswirts Claus Fritzsche beschreiben. Unter dem Titel „Homöopathie-Lobby im Netz – Schmutzige Methoden der sanften Medizin“ thematisierte die Süddeutsche Zeitung in der letzten Woche die Aktivitäten von Fritzsche, der sich selbst als Wissenschaftsjournalist und andere gern als Laien bezeichnet. Seine Blogs dienen der Diskreditierung aller, die den HuschiFuschi-Markt kritisch beleuchten.

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AOK Sachsen-Thüringen hat zu viel Geld

Nach Angaben der Ärztezeitung hat die AOK Sachsen-Thüringen zu viel Geld. Nämlich 350 Mio. Euro.

Ein Großteil dieser Mehreinnahmen soll auf die hohe Kante. Das ist ja nichts Schlechtes, will man doch für die Zukunft gewappnet sein. Allerdings will man auch einen Teil der überschüssigen Mitgliedsbeiträge für eine „Leistungsoffensive“ ausgeben: „Mehr Geld gibt es auch für Homöopathie. Die Kasse rechnet dadurch mit Mehrkosten von 20 Millionen Euro.“

Da weiß man also anscheinend gar nicht mehr, wohin mit dem Geld. Zurückzahlen will man den Überschuss wegen des Verwaltungsaufwandes nicht. Dann bläst man es lieber so raus.

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Viadrina: Hogwarts an der Oder – eine Übersicht

Es wurde schon mehrfach gewünscht, dass wir über Aktuelles in unserem EsoWatch-Wiki berichten. Bei der Causa Viadrina mit ihrem IntraG-Institut ist das gerade sehr sinnvoll: immer mehr Zusammenhänge ergeben sich, der Artikel ist bis zur Unübersichtlichkeit gewachsen. Die fleißigen Autoren haben nun sortiert, gesplittet und geordnet. Höchste Zeit für Abhilfe: Los geht es mit der … Weiterlesen

Homöopathie gegen Unfruchtbarkeit

Eigentlich wollten wir nicht mehr so viel über Homöopathie bloggen, ist ja im Wesentlichen wie ein totes Pferd treten. Mittlerweile weiß jeder, der sich ein wenig informiert, dass das Zeug wirkungslos ist.

Aber da gerade die „Woche der Homöopathie“ stattfindet, wollen wir mal nicht so sein. Auch wenn wir gerade zwei Beiträge gebracht haben – einen über eine Homöopathin, die einen Kritiker abmahnt und einen über eine homöopathische Klinik, die AIDS-Kranke behandelt – gibt es doch noch mehr Nachrichten aus Hogwarts.

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Schwimmen für die homöopathische AIDS-Klinik!

Manchmal könnte man verzweifeln. Eine Homöopathin und Reiki-Lehrerin in Südengland hat es gestern in ein Lokalblatt geschafft. Sie will ein Spendenschwimmen für eine homöopathische AIDS-Klinik in Botswana durchführen.

Es handelt sich dabei um das so genannte Maun Homeopathy Project, das seit 2002 offenbar mehr als 3.000 Menschen in Botswana „behandelt“ hat. Da bekommt man irgendwie Magenweh. (So geht es offenbar vielen Leuten, die den Zeitungsartikel entsprechend kommentiert haben)

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Penelope Dingles Krebstod und eine Abmahnung gegen Kritiker

Wieder ein mal eine grausliche Geschichte. Keine neue, eigentlich eine alte. Aber durch den Versuch, Kritiker mundtot zu machen, gewinnt sie erneut an Brisanz.

Bei der Australierin Penelope Dingle war 2003 Darmkrebs mit guter Überlebenschance diagnostiziert worden aber sie entschied, auch ihre klassische Homöopathin Francine Scrayen zu konsultieren. Diese riet ihr von jedweder medizinischer Behandlung ab:

But, you told me,
“I shouldn’t be saying this to you. I’m going out on a limb. But classical homeopathy will cure you.”
You told me, however, that I must use the homeopathy alone, or you would be unable to prescribe your treatment accurately.

Dieses Zitat stammt aus einem offenen Brief von Penelope Dingle an Francine Scrayen, in dem sie ihre Enttäuschung, ihre Wut, ihre Verzweiflung ausdrückte. 7 Monate „behandelte“ die Homöopathin Frau Dingle, bevor diese nicht mehr konnte. Zu diesem Zeitpunkt war es jedoch zu spät, am 25. August 2005 verstarb Penelope Dingle an Krebs.

Der Text ist sehr beklemmend, geschrieben von einer Frau, die ihr Schicksal voll Klarheit erkannt hat:

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Homöopathie in Australien: Unethisch und wirkungslos

Wie die Australische Zeitung „The Age“ berichtet, ist ein Entwurf eines Positionspapiers zur Homöopathie sozusagen in die freie Wildbahn entkommen. Dieser Entwurf wurde vom „National Medical Health and Research Council“ (NHMRC) erstellt und findet klare Worte:

NHMRC‟s position is that it is unethical for health practitioners to treat patients using homeopathy, for the reason that homeopathy (as a medicine or procedure) has been shown not to be efficacious.

Es ist also unethisch mit Homöopathie zu behandeln, da es erwiesen ist, dass die Medizin/das Verfahren wirkungslos ist. Das Papier basiert im wesentlichen auf einem Bericht für das englische Unterhaus, der 2010 veröffentlicht wurde. Wenig überraschend findet dieser britische Bericht, dass Homöopathie wirkungslos ist. Der Quacksalber-Prinz Charles hat daraufhin vermutlich mit den ausgeprägten Ohren geschlackert, was nichts daran ändert, dass der Druck auf den Unsinn hoch geworden ist.

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