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Archiv für die Kategorie ‘Paramedizin’

SPIEGEL, ALS und Ayurveda

27. Juni 2014 9 Kommentare

SPIEGEL ONLINE berichtet am 27.06.14 von einem Eishockey-Profi, der seit zwei Jahren an Amyotropher Lateralsklerose (ALS) leidet. Dank Ayurveda geht es ihm besser:

… plötzlich hat er Energie. Die Muskelzuckungen sind weniger geworden. Das Ungleichgewicht ist weg, das Gefühl, dass es kein nach Vorne sondern nur ein zu Ende gibt. Neun Kilo hat er mittlerweile abgenommen. Sein altes Spielergewicht, sagt L[…] fröhlich.

Die bittere Wahrheit ist, dass bei dieser Erkrankung die Kräfte stetig nachlassen und es keine Therapie gibt, die den Verfall aufhalten kann. Der Median der Überlebenszeit (d. h. zu diesem Zeitpunkt ist die Hälfte der Erkrankten verstorben) liegt bei ca. anderthalb Jahren nach Diagnosestellung. Gewichtsverlust im Krankheitsverlauf ist gewöhnlich [1]. Glücklicherweise ist die ALS selten. Mehr…

Die österreichische Kronenzeitung: Noch immer eine Eso-Sonntagsbeilage

31. Oktober 2013 3 Kommentare

Im März kritisierten wir hier bereits eine absolut unkritische Esoterik-Serie in der Sonntagsbeilage der Kronenzeitung. Die Schreiberin der Artikel, Ingrid Altermann, hatte damals über mehrere Wochen Jubeltexte zu diversen Themen produziert.

Wir schreiben hier übrigens absichtlich nicht Journalistin, denn das impliziert ja, dass man journalistische Arbeit leistet. Und dazu gehört es auch, zu recherchieren und Quellen zu prüfen. Davon konnte jedoch bei den Artikeln, z.B. zur Aura Soma Therapie nicht die Rede sein. Man hatte eher den Eindruck, dass es sich um eine bezahlte Werbeeinschaltung handelt.

Sich zu informieren, ob irgendwelche der Behauptungen einer Überprüfung standhalten, kam der Texterin offenbar überhaupt nicht in den Sinn. Zu den vermeintlichen Wahrsage-Erfolgen der Rosalinde Haller, die in einem Artikel völlig unkritisch dargestellt wurden, ließ sich mit minimalem Aufwand einiges an Material finden.

Auch diesmal darf wieder Rosalinde Haller ihre G’schichtln erzählen, sie besitzt ja angeblich auch die „Heilkraft des Wendens“. Wenden ist ein lokaler österreichischer Begriff für Geistheilung. Wenn man Bullshitbingo spielen würde, hätte man eigentlich damit schon den ersten Begriff. „Uraltes Wissen“ und „alternativ“ kommen dann gleich in der Kurzfassung. Mehr…

Werbung für Fernheilung

14. Juli 2013 320 Kommentare

Wie uns ein Leser per Mail mitteilte, schalten gerade Fernheiler bei Google Werbung. Nun wird man auf den ersten Blick vermuten, dass abgesehen von der Kleinigkeit, dass Fernheilung Unsinn ist, daran ja nichts Verwerfliches ist. Alle möglichen Firmen schalten Werbung. Allerdings gibt es da einen kleinen Haken, nämlich Paragraph 9 des Gesetzes über die Werbung auf dem Gebiete des Heilwesens:

§ 9
Unzulässig ist eine Werbung für die Erkennung oder Behandlung von Krankheiten, Leiden, Körperschäden oder krankhaften Beschwerden, die nicht auf eigener Wahrnehmung an dem zu behandelnden Menschen oder Tier beruht (Fernbehandlung).

Fernheilung Werbung

Man findet natürlich nicht zwingend die obigen Werbungen, wir fanden auch Links auf mein-geistheiler.de, eleua-zentrum.de, prana-heilung.de, amazon.de/fernheilung, … Mehr…

Walachsche Methodenlehre für Anfänger (Teil 2)

1. Juni 2013 7 Kommentare

Wie im ersten Teil erwähnt, ist es unter der Würde des führenden Methodologen, sich mit den Argumenten seiner Widersacher auseinanderzusetzen. Umso ausführlicher beschäftigt er sich damit, an deren wissenschaftlicher Reputation herumzukratzen. Er benutzt hierzu ein Werkzeug der sog. Szientometrie [8], „Harzing’s Publish or Perish“ [9]. Damit wird ein „Hirsch-Faktor“ ermittelt, der die Zitierhäufigkeit anzeigt. Für prominente Kritiker – Jürgen Windeler, Ulrich Berger, Martin Lambeck, Florian Freistetter – gibt er Werte zwischen 4 und 13 an, während für seine eigene Fraktion – z. B. George Lewith, Benno Brinkhaus, Wayne B. Jonas, Claudia Witt – durchweg Werte zwischen 19 und 31 zu Buche stünden (er selbst bietet mit 29 für sich den zweithöchsten Wert an). Folglich:

„Die soziale Dimension der Wissenschaft zeigt klar, dass die ‚Skeptiker‘, die sich gern als Epithet der Wissenschaft in der Öffentlichkeit positionieren eigentlich, wissenschaftlich-sozial gesehen, randständige Figuren sind. … Da stehen prominente Vertreter der Komplementärmedizin um Längen besser da.“

Nun ist es ja durchaus nachvollziehbar, dass die untereinander vernetzten Homöopathen und Akupunkteure sich eifrig in Low-Impact-Journals gegenseitig zitieren und auf diese Weise ihre Bedeutsamkeit „pushen“. Außerdem sollten die Adepten der Paramedizin über Kritik erfreut sein; sie steigert den H-Faktor, und auch eine schlechte Presse ist eine gute Presse. Wie auch immer:

„Dies belegt, was schon öfter gesagt wurde: die Komplementärmedizin ist im Mainstream angekommen.“

In gewisser Hinsicht mag dies sogar zutreffen. Aber das spricht nicht für die Paramedizin, sondern gegen den Mainstream. Und es gibt noch ein Problem: es bleibt unklar, welche Such-Strategie Walach für die Ermittlung des H-Faktors einsetzt. Ein Beispiel: Für K. M. Einhäupl, Direktor der Charité, ermittelt er die lächerliche Anzahl von 23 Publikationen und einen H-Faktor von 15. Die tatsächliche Zahl von dessen Publikationen ist mehr als zehnmal größer. „U Berger“ hat mehr als 1000 Papers, H-Faktor 83, und „Ulrich Berger“ liegt bei H-Faktor 26 (ohne Herausrechnung von Dubletten oder Namensgleichheiten). Wir haben jemanden gefragt, der es wissen muss, und der findet einen H-Faktor 9 bei 334 Zitationen (statt 6 bei 170 wie von Walach angegeben). Wie hat Walach gefiltert?

So bleibt festzuhalten: selbst wenn man die zurechtgezerrten Voraussetzungen Walachs gutwillig hinnähme, dann bliebe seine „Forschungsmethodik“ ein reines Propaganda-Instrument. Der entscheidende Punkt ist jedoch, dass es gar keiner eigenen wissenschaftlichen Tätigkeit bedarf, um sich über die Plausibilität der meisten „komplementärmedizinischen“ Verfahren ein Urteil zu bilden. Dazu genügen naturwissenschaftliche Kenntnisse auf dem Niveau eines mittleren Schulabschlusses. Sind die „Forscher der komplementärmedizinischen Szene“ damit stehend k.o.? Aber nicht doch: Walach & Co. haben damit keine Schwierigkeit. Mit der Erfindung des Wortes „Plausibilitäts-Bias“ haben sie flugs die Tugend in ein Laster umgedichtet. Genial.

Und eins noch, fast hätten wir es übersehen:

„John Ioannidis wurde von mir gewählt, weil er eine Art Leuchtrakete am Methodenhimmel darstellt. Er hat enorm weit berücksichtigte Arbeiten verfaßt, die viel zitiert und aufgegriffen werden. Ein H-Faktor von 67 signalisiert dies.“

Wenn es die Methodenlehre für Anfänger nun offiziell erlaubt, dann machen auch wir gern in Autoritätsbeweis. Edzard Ernst ist der Gottseibeiuns der Paramedizin. „Texte über Ernst gelten in Homöopathenkreisen als Therapie gegen niedrigen Blutdruck“ [10], und Texte von ihm haben die Wirkung von Reizgas. Er hat einen H-Faktor von über 90.


  1. Die Szientometrie hat, wie jede andere Art der Evaluation, vielerlei Nachteile. Wenn man schon nach ihr greift, dann hätte man doch eher mit den Standard-Methoden, z. B. ISI Web of Knowledge gerechnet. Aber es ging unserem Methodologen nicht um die Validität seiner Ergebnisse.
  2. http://www.harzing.com/pop_win.htm
  3. http://www.freitag.de/autoren/merdeister/weleda-und-die-weisheit-der-menschen

Walachsche Methodenlehre für Anfänger (Teil 1)

31. Mai 2013 9 Kommentare

Die Speerspitze der Aufklärung [1], im Rang einer päpstlichen Autorität [2], hat sich kürzlich in der Rubrik „Methodenlehre für Anfänger“ [3] grundsätzlich zur Legitimität der Kritik an der „Komplementärmedizin“ geäußert. Wie zumeist in solchen Fällen ist der erste Gedanke des Lesers, dass es zu einer konkreten Widerlegung der Kritik, insbesondere der Kritik an dem Vordenker selbst, wohl nicht gereicht hat. Gelegenheiten dazu hätte es ja in jüngster Zeit genug gegeben [4, 5, 6]. Was hat er nun den methodologischen Anfängern stattdessen mit auf den Weg zu geben?

Zuerst: die Wissenschaftlichkeit der „jungen Blogger“ ist nur eingebildet, denn:

„Es handelt sich dabei um die Annahmen eines generellen Materialismus in dem Sinne, dass man davon ausgeht, einzig Materie sei wirklich, alles andere davon abgeleitet. Diese Aussage selbst ist eine philosophische oder religiöse, aber keine wissenschaftliche.“

Es ist nämlich nicht so, dass einzig die Materie wirklich sei. Es gibt ja schließlich auch noch den Geist, der sich aus ihr nicht ableiten lässt, und wenn man den nicht in Betracht zieht, dann ist man, so der O-Ton, „fundamentalreligiös“.

„Häufig verwechseln Autoren die Voraussetzungen, die eine bestimmte Form von Wissenschaft macht – und machen muß [sic] –, mit den Ergebnissen und mit den Möglichkeiten von Wissenschaft schlechthin. Ob Komplementärmedizin in diesem Sinne ‚wissenschaftlich‘ ist oder nicht, ist nicht geklärt.“

Es gibt nur eine einzige Voraussetzung, von der die Wissenschaft ausgeht: es existiert eine Realität, und sie kann untersucht werden (eine Realität, die nicht untersucht werden könnte, deren Eigenschaften nicht bestimmbar wären, das wäre schon formallogisch ein leerer Terminus [7]). Mit welchen Ergebnissen der Wissenschaft könnte diese Voraussetzung „verwechselt“ werden? Was sind die „Möglichkeiten von Wissenschaft schlechthin“, die darüber hinausgehen könnten? Was hat die „Komplementärmedizin“ mit alldem zu tun? Wir werden es wohl nicht erfahren, und es ist ja ohnehin uninteressant, denn es handelt sich dabei nur um „krypto-religiöse“, „szientistische“ Weltanschauung. So schnell kann man gar nicht gucken, wie hier mit dem Inhalt von Begriffen jongliert wird. Der geschickteste Hütchenspieler würde vor Neid erblassen.

Was bietet uns die Methodologie noch, außer dieser Parterre-Akrobatik?

„Meist sind sie [die komplementärmedizinischen Verfahren] älter und traditionell überliefert und haben daher einen gewissen Vorsprung im Sinne einer allgemeinen ,Erfahrungsmedizin‘“

Das ist natürlich kein Vorsprung, sondern ein Zurückbleiben. Es sollte zutiefst misstrauisch machen, wenn sich eine Methode über Jahrzehnte und Jahrhunderte nicht ändert, mit anderen Worten: wenn sie einer Kritik nicht zugänglich ist.

„Dass auch diese Verfahren solide wissenschaftlich untersucht gehören, darüber sind sich die meisten Proponenten der Komplementärmedizin einig.“

Warum eigentlich? Unterwerfen sich die Proponenten damit nicht der Fundamental- oder wenigstens der Krypto-Religion?

Noch ein weiteres Schein-Argument der jungen Blogger gilt es zu dekonstruieren:

„Sozial: Häufig ist mit „unwissenschaftlich“ „den Konsens der Mehrheit der Fachleute verletzend“ gemeint.“

Die Kritiker meinen also, die wissenschaftliche Wahrheit werde per Mehrheitsbeschluss festgestellt? Dafür hätte man doch gern brauchbare Belege – aber die zu fordern wäre vermessen, weil:

„das selten explizit erwähnt wird.“

Pech gehabt. „Es wird sich doch irgendwie eine Schikane herausklauben lassen“ (Schopenhauer). Welche, das werden wir uns in Teil 2 ansehen.

  1. http://www.taz.de/!95412/
  2. „Unter Kollegen gilt Walach als ‚Methodik-Papst’“, http://www.psychophysik.com/h-blog/?p=9380, „… dass ich sogar seine Heiligkeit den Papst im Rennen ums Finale [für das Goldene Brett] ausgestochen habe“, http://harald-walach.de/2012/10/22/harald-walach-zur-verleihung-von-das-goldene-brett-2012/
  3. http://harald-walach.de/methodenlehre-fuer-anfaenger/11-wie-wissenschaftlich-ist-die-komplementaermedizin-oder-vom-hirsch-im-blaetterwald/
  4. https://blog.psiram.com/2012/10/von-langen-nadeln-und-einem-goldenen-brett/
  5. http://scienceblogs.de/kritisch-gedacht/2013/02/14/cam-media-quatsch-professor-walachs-marchenstunde/
  6. http://scienceblogs.com/insolence/2012/12/14/its-not-just-homeopathy-its-quantum-homeopathy-which-is-so-much-better/
  7. Wessel H: Logik und Philosophie, Logos Berlin 1999

Ein Lob an „Der Standard“ und die Austria Presse Agentur

12. Mai 2013 2 Kommentare

Wir hatten hier im Blog die österreichische Tageszeitung „Der Standard“ ja schon des öfteren „zu Gast“. Kein schlechtes Blatt, aber in der Gesundheitsredaktion wurden über lange Zeit immer wieder zweifelhafte Beiträge gebracht: so durfte sich z.B. 2011 Michael Frass über die „Verächtlichmachung der Homöopathen“ aufregen. Oder in jüngerer Vergangenheit ein dümmlicher Artikel, in dem Harald Walachs verdiente Auszeichnung mit dem Goldenen Brett (vor dem Kopf) relativiert wurde.

In den letzten Monaten weht aber offenbar ein frischer Wind aus skeptischer Richtung und die Redaktion hat sehr viele interessante Artikel veröffentlicht. In diesem Zusammenhang muss man auch die APA (Austrian Presse Agentur) erwähnen, von der der Standard oft Artikel übernimmt. Die APA ist eine Genossenschaft, an der einige österreichische Zeitungen sowie auch der ORF beteiligt sind und damit der führende Informationsdienstleister Österreichs.

Im Blog der GWUP findet man eine ausführliche Übersicht über das tolle Pressedossier der APA zur Pseudowissenschaft. Damit haben viele österreichische Tageszeitungen in ihrer geteilten Datenbank eine Grundlage für weitere Artikel zur Hand, was hoffentlich die Autoren zum Nachdenken anregt.

Der Standard hat eine Rubrik Parawissenschaften eingeführt, aus der wir einige Beispiele nennen wollen. Mehr…

Astral quantenbeschränkt: Schon wieder Homöopathie. Sorry.

1. Mai 2013 10 Kommentare

ein Post des Foristen ajki, den wir als Blog gerne etwas prominenter wiederholen möchten.

Im Prinzip ist zu Homöopathie  seit Jahrzehnten alles Notwendige gesagt – und im Unterschied zu anderen Themen auch schon von praktisch jedem (doppelt und dreifach). Theoretisch könnte man es also zugunsten des allgemeinen Wohlbefindens dabei belassen, wie es eben derzeit ist: landauf, landab können sich Konsumenten bergeweise mit Kügelchen beliebiger Art und Form eindecken und/oder bei einem reichhaltigen Dienstleistungsangebot an Schamanen, Heilpraktikern, Therapeuten, Ärzten, Instituten und Kliniken ein Rundum-Sorglospaket an strikt (neben-)wirkungsfreien Produkten einkaufen. Und wenn tatsächlich mal was schiefgeht, steht ein machtvoller Apparat an EBM-Hilfe unmittelbar zur Verfügung. Alles ist bestens: das BIP wird auch durch Wundermittel wirkungsvoll gesteigert, solange die Wunderwaren und -dienstleistungen genügend bepreist sind (das zumindest steht ohnehin völlig außer Frage) und selbst die Doppelnamen-Oberstudienrätin (gesch., selbstverständlich) sollte sich eigentlich mit dem erreichten Stand der Dinge zufrieden geben können. Mehr…

Das Elend der Volkshochschulen – Die Ihr eintretet, lasst alle Vernunft fahren

1. Februar 2013 162 Kommentare

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 „Die Ihr eintretet, lasst alle Hoffnung fahren“

lautet in Dantes Divina Commedia die Inschrift über dem Tor zur Hölle.

Volkshochschulen in Deutschland verstehen sich als gemeinnützige Einrichtungen zur Erwachsenen- und Weiterbildung. Zu ihren Trägern gehören, neben einigen privaten Organisationen, hauptsächlich Kommunen und kommunale Zweckverbände; auch die Finanzierung erfolgt zu beträchtlichen Teilen aus öffentlichen Haushalten. Die Kursangebote der Volkshochschulen tragen damit in der öffentlichen Wahrnehmung quasi einen amtlichen Stempel. Von verantwortlicher Seite sollte daher eigentlich ein Auge darauf geworfen werden, dass auf diesem Ticket kein Unsinn unter das Volk gebracht wird.

Weit gefehlt. Mehr…

Gesundheitliche Aufklärung

29. Januar 2013 31 Kommentare

Namen sind ja bekanntlich Schall und Rauch und wenn man im Internet auf den Blog mit dem schönen Titel „Gesundheitliche Aufklärung“ stößt, weiß man genau, warum man auf schöne Namen nicht viel geben darf. Das Blog hat offenbar genau das Gegenteil zum Ziel.

Der arme Leser wird mit Nebelgranate um Nebelgranate beworfen, bis er sich vielleicht am Ende ganz verwirrt dazu verleiten lässt, einer der Werbeeinschaltungen zu folgen und ein nutzloses bis schädliches Produkt zu kaufen.

Und dabei wird kein Unsinn ausgelassen, die gesamte Bandbreite an Abzockprodukten wird bedient. Selbstverständlich darf man Ärzten nicht vertrauen, die sind alle gemeingefährlich und wollen einen nur umbringen. Mehr…

Viadrina: Hogwarts an der Oder – eine Übersicht

18. Juni 2012 82 Kommentare

Es wurde schon mehrfach gewünscht, dass wir über Aktuelles in unserem EsoWatch-Wiki berichten. Bei der Causa Viadrina mit ihrem IntraG-Institut ist das gerade sehr sinnvoll: immer mehr Zusammenhänge ergeben sich, der Artikel ist bis zur Unübersichtlichkeit gewachsen. Die fleißigen Autoren haben nun sortiert, gesplittet und geordnet. Höchste Zeit für Abhilfe:

Los geht es mit der Viadrina selbst. Hier könnte man bereits zu einem zumindest sehr dubiosem Projekt Wiki-Watch abzweigen, aber bleiben wir aktuell. Es geht von dort zum Institut für transkulturelle Gesundheitswissenschaften der Europa-Universität Viadrina IntraG, dessen Leiter Harald Walach dort eine Stiftungsprofessur der Homöopathiefirma  Biologische Heilmittel Heel GmbH hat. Heel wurde vom Erfinder der Homotoxikologie Hans-Heinrich Reckeweg gegründet. Zurück zu Walach: Dieser hat nun die Zusammenarbeit mit ziemlich dubiosen Vereinen und Personen begonnen, z.B. Hartmut Müller (z.Zt. auf der Flucht)  und seinem Global Scaling oder auch der DGEIM, die Deutsche Gesellschaft für Energetische und Informationsmedizin e.V. , deren Präsident Hendrik Treugut Dinge wie Skalarwellen und Zapper von Hulda Clark  gut findet. Das alles muss man wissen, will man verstehen, warum Herr Walach völlig absurde Dinge wie den Kozyrev-Spiegel für überhaupt kein Problem im Sinne wissenschaftlicher Seriosität hält. Zumal er selbst so originelle Ideen wie die schwache Quantentheorie aus den Fingern spekuliert hat. Natürlich will Herr Walach von alledem gerade nichts mehr wissen.

Die Geschichte mit der Masterarbeit, deren Unsäglichkeit, über den Bericht der Hochschulstrukturkommission wurde ja hier und anderswo oft und ausführlich berichtet.

Wer noch nicht genug hat, kann sich in unserem Forum eine Auseinandersetzung zum Thema IntraG über gepflegte 42 Seiten zu Gemüte führen – u.A. taucht dort Andreas Giesen auf, seines Zeichens Webmaster der IntraG, der sich Walachs eigenwillige Interpretation von Wissenschaft wohl nicht nur zu eigen gemacht hat, sondern sie äußerst wortreich verteidigt.

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