Korrelation impliziert keine Kausalität (cum hoc ergo propter hoc)

Wenn man über statistisch belegbare Zusammenhänge stolpert, stolpert man auch oft darüber, dass eine Korrelation noch keine Kausalität bedeutet. Wenn man eine absolut zufällige Menge von Menschen auswählt, kann man zum Beispiel unwiderlegbar zeigen, dass mit höherem Testosteronspiegel statistisch gesehen größere Füße einhergehen.

Der geübte Leser wird das Problem schnell erkennen: Männer haben im Schnitt einen höheren Testosteronspiegel und größere Füße als Frauen. (Das bei einer zufälligen Auswahl auch Kinder vorkommen werden, sollte man übrigens auch nicht vergessen).

Sehr amüsant auch die Erkenntnis, dass die Lernleistung eines Schülers von der Länge des Bücherregals in seinem Kinderzimmer abhängt.

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Mal zwischendurch etwas für die Ohren

So mancher erinnert sich vermutlich an das Ohr auf dem Rücken einer Maus, wie es vor mehr als einem Jahrzehnt durch die Medien ging. Die Geschichte wurde damals ziemlich aufgebauscht und im Endeffekt blieb nicht viel übrig außer dem Gedanken, dass eine entsprechende Technologie für die plastische Chirurgie genial wäre.

Wie Medical Daily berichtet, ist es offenbar nun soweit. Eine 42jährige Frau, die an Basalzellenkrebs (Weißer Hautkrebs) am Ohr litt, verlor durch die Behandlung das Ohr, einen Teil ihres Schädels sowie den linken Ohrkanal. Die Frau konnte allerdings mit Hilfe eines Hörgerätes links noch immer hören, das Innenohr blieb wohl einigermaßen intakt.

Ärzte der John Hopkins University schlugen eine neuartige Behandlung vor, die offenbar erfolgreich war. Sie entnahmen Knorpel aus den Rippen der Dame und nähten daraus ein Ohr. Dieses setzten sie dann in den linken Unterarm ein, wo es für mehrere Monate wuchs. Dann nahmen sie es und pflanzten es als neues Ohr am Kopf ein, die Blutgefäße wurden chirurgisch verbunden.

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Evolution in Südkorea: Sieg durch K.O.

Vor kurzem ging eine Nachricht durch die Medien, dass sich Südkorea den Kreationisten ergeben wird und die Evolutionstheorie aus den Schulbüchern gestrichen wird.

Die „Society for Textbook Revise (STR)“, eine Tochter der „Korea Association for Creation Research“, hatte dazu aufgefordert, die Evolution des Pferdes und des Vogelvorfahren Archaeopteryx aus den Büchern zu streichen: Die Beispiele seien wissenschaftlich umstritten. Vielmehr sollten „verschiedene Theorien“ über die Entwicklung des Lebens auf der Erde gelehrt werden. Der klassische Ansatz des „Teach the Controversy“, wie ihn Kreationisten so gerne argumentieren.

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Kontraproduktive Chemotherapie?

Seit kurzem macht eine Schlagzeile in dieser oder ähnlichen Form die Runde: „Chemotherapie kann kontraproduktiv wirken“. Wenn man das so liest, kann man es mit der Angst bekommen. Vor allem Krebspatienten könnten sich beunruhigen lassen. Wenn man Chemo empfohlen bekommt, soll man sie dann machen? Wird der Tumor dadurch vielleicht schlimmer?

Zu ihrer Beruhigung: Obwohl diese Schlagzeile schlimm wirkt, so ist sie doch das genaue Gegenteil. Hinter dieser Schlagzeile verbirgt sich tatsächlich etwas Erfreuliches.

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Karl Popper zum 110. Geburtstag

Sir Karl Popper

Karl Popper, der seinen 110. Geburtstag am letzten Samstag gefeiert hätte, sei dieser etwas verspätete Nachruf gewidmet. Popper war unserer Meinung nach für die Wissenschaft einer der bedeutendsten Menschen der letzten 110 Jahre. Sein deutscher Wikipedia-Eintrag, nüchtern, enzyklopädisch, ist da zu bescheiden. In der englischen Wikipedia ist man nicht so zurückhaltend und bezeichnet ihn zu Recht als einen der größten Wissenschaftsphilosophen des 20. Jahrhunderts. Seine Einsichten sind in alle Bereiche der Wissenschaft eingesickert und eine Grundlage heutiger Beweisführung.

Für Popper war das Abgrenzungsproblem, die Kriterien, die Wissenschaft vom „Rest“ trennen, von zentraler Bedeutung. Er akzeptierte als einer der wenigen Philosophen seiner Zeit die Gültigkeit von David Humes Kritik an der Induktion (Die Wahrheit des Satzes „Alle Schwäne sind weiß“ kann nicht durch einzelne Beobachtungssätze des Typs „Dieser Schwan ist weiß“ bewiesen werden) und basierte seine Wissenschaftstheorie nicht auf der Verifizierbarkeit, sondern auf der Falsifizierbarkeit (Wenn ein Schwan gefunden wird, der nicht weiß ist, ist der Satz falsch).

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Killer GMO Gras oder nur ein Haufen Dung

Seit kurzem geistert die Behauptung herum, dass GMO-Gras 15 Kühe auf einer Weide in Texas vergiftet und getötet habe. Ursprung war ein Artikel bei CBS News, der nun auf einschlägigen Seiten verbreitet wird. Allerdings stellte sich kurz darauf heraus, dass das Gras gar nicht gentechnisch modifiziert, sondern eine Hybridsorte und es zur Zeit überhaupt keine … Weiterlesen

Ein Blogportal für Skeptiker

Manchmal sind es gerade die einfachen Dinge, auf die man nicht kommt, die aber doch irgendwie das Leben erleichtern.

Kurz bevor das alte Esowatch-Forum seinen Geist aufgab, stellte merdeister folgende Frage:

Brächte es das kritische Denken im deutschsprachigen Raum weiter, wenn es eine Plattform gäbe, auf der ein Großteil der Beiträge zum Thema zu finden ist?

Tja, täte es das? Auf jeden Fall wäre es praktisch, all die vielen Blogs, die sich mit wissenschaftlichen und skeptischen Themen beschäftigen, übersichtlich auf einer Seite zu haben.

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2012 – Die Technologie von Shadowrun

Bevor die meisten Esoteriker unserer Zeit, wie Dieter Broers, sich daran gemacht haben, den Weltuntergang zu verkünden (die These, dass die Maya an ein Armageddon mit dem Ende des Zyklus glaubten, wurde von Michael Coe in den 60ern in die Welt gesetzt; andere Historiker halten das für eine „moderne Erfindung“), hatten Spieledesigner/Autoren die Idee aufgegriffen und eine interessante Parallelwelt geschaffen, in der 2012 die Welt in gewisser Hinsicht tatsächlich endet.

Der 5. Zeitzyklus endet in dieser Fantasywelt mit dem 21.12.2012, aber sofort beginnt der 6. Zyklus und mit diesem kehrt die Magie in die Welt zurück. In dieser 6. Welt, voll Magie und Supertechnologie, kämpfen Magier gegen Cyborgs, während Hacker die Datenströme kontrollieren. Alles ist vernetzt. Das Spiel Shadowrun beginnt in einer anti-utopischen, ein wenig an Bladerunner und Judge Dredd erinnernden Zukunft des Jahres 2050, in der Konzerne die Welt regieren, Magie tatsächlich vorhanden ist und die Technik Unglaubliches leistet. Mensch und Maschine sind eins.

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6. World Skeptics Congress Berlin – 20.05.2012

Hier ist nun endlich auch Teil 3 des Gast-Foto-Blogs zur sechsten Welt-Skeptiker-Konferenz in Berlin. Besten Dank erneut unserer Forumsleserin. Den zweiten Teil könnt Ihr hier nachlesen.

Für viele Teilnehmer war heute der große Tag: Keynote von James Randi.

Entsprechend voll war es gleich von Anfang an.

Wer sich etwas näher mit Randi beschäftigt hatte, kannte auch einige seiner Vorträge und ahnte, was heute passieren würde.

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6. World Skeptics Congress Berlin – 19.05.2012

Hier ist Teil 2 des Gast-Foto-Blogs zur sechsten Welt-Skeptiker-Konferenz in Berlin. Besten Dank wieder unserer Forumsleserin.
Und hier kommt Ihr zum ersten Teil und zum abschließenden dritten Teil.

Bereits früh am Morgen des zweiten Tages waren James Randi und D.J. Grothe am JREF-Stand.

Geduldig führten sie Gespräche, schüttelten Hände und ließen sich fotografieren. Randi verteilte großzügig Geld, besser gesagt Flyer in Form eines 1 Million US-Dollar Schecks. „Hey, want a million? Come take two.“

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