Es ist uns ein ganz besonderes Anliegen, auf das Thema „Anwendung alternativer Heilmethoden bei Kindern“ aufmerksam zu machen. Wer sich hierzu einen Einblick verschafft, kann nicht umhin festzustellen, dass Kinder und bereits Babys zum Spielball von deren Eltern und von Alternativ-Anbietern gemacht werden. Es geht hier definitiv um Kindesmissbrauch, der sich unter legalen Vorzeichen ausbreitet und den niemand thematisiert, weil speziell Deutschland paradiesische Rahmenbedingungen für Quacksalber-Methoden und deren Anerkennung bietet.
impfblog.de: Der tiefe Fall des Andrew Wakefield
…Es war einmal ein Gastroenterologe in London, der bekam von einer Anwaltsfirma £55.000 angeboten, um ein paar Kinder zu untersuchen und Masern-Viren im Darm zu finden – damals schien das so eine gute Idee…. zum Impfblog Wakefield im Esowatch-Wiki.
Neues über die Galavit-Betrüger
Galavit in der Boulevardpresse: Galavitprozess in der Ärztezeitung: Verringerte Haftstrafen im Galavit-Prozess KASSEL (kaj). Mit abgesenkten Freiheitsstrafen ist der Betrugsprozess um das angebliche Krebsheilmittel „Galavit“ für vier Angeklagte zu Ende gegangen. Eine Entscheidung des Bundesgerichtshof (BGH) hatte eine neue Bemessung der Strafen nötig gemacht. Die früheren Schuldsprüche wegen gewerbs- und bandenmäßigen Betrugs an 132 schwer … Weiterlesen
Thüringen – Ministerpräsidentin Lieberknecht protegiert Kreationismus
Christine Lieberknecht, Landesvorsitzende der CDU Thüringen, seit 2009 auch Ministerpräsidentin und Nachfolgerin von Dieter Althaus, war evangelische Pastorin, ebenso wie ihr Vater und schließlich ist sie zudem mit einem Pastor verheiratet. Bei oberflächlicher Betrachtung eigentlich alles kein Problem. Nun gut, Frau Lieberknecht ist Kuratoriumsmitglied des Vereins ProChrist, Organisator einer evangelikalen Großevangelisationsveranstaltung. Dass ProChrist in die Schlagzeilen geraten … Weiterlesen
„Homeschooling“ bibeltreuer Christen als Mittel der Evangelisation
Da unser Artikel: „Jürgen und Rosemarie Dudek, bibeltreue “Homeschooler” bei Maischberger“ zu einer recht kontroversen Diskussion führte, vertiefen wir gerne die Thematik „bibeltreue Christen und ihre Hintergrundmotivation für einen Unterricht im eigenen Zuhause.“ Dies natürlich aus dem Eigenverständnis dieser fundamentalistischen Christen heraus und nicht von der Warte bzw. Interpretation von Außenstehenden. Somit dürfte auch dem letzten Unwissenden deutlich vor Augen gehalten werden, um was es hier wirklich geht.
Wasserwahn – „Granderwasser“ in Bubesheim
Artikel via Augsburger Allgemeine: „Granderwasser“ schmeckt nicht jedem Bubesheim Die Gesundheit seiner Kinder will sich Bubesheim etwas kosten lassen. 3000 Euro gibt die Gemeinde für eine Wasserbelebungsanlage der österreichischen Firma Grander aus, die an den gemeinsamen Hauswasseranschluss von Rathaus und Kinderhaus eingebaut werden soll (wir berichteten). Ist das Granderwasser eine Wohltat – oder einfach nur … Weiterlesen
Nashörner, Hebammen und Tigerpenisse
oder: Die heilige Plazenta.
Liebe Leser!
falls Sie gerade am Kochen sind, leicht zum Erbrechen neigen oder gerade psychisch nicht so stabil sind: Lesen sie das folgende lieber nicht.
Der barocken Dreckapotheke des Paullini war auch keine Substanz zu eklig, als dass man sie nicht für irgendein Mittelchen in Betracht gezogen hätte. Für Zahnschmerzen empfahl er z.B. eine Mischung aus Wolfs- und Hundekot. Nunja, was probiert man nicht alles aus, wenn man eigentlich hilflos ist und gerade wahnsinnig vor Schmerz wird. Schon fast logischer erscheinen einem da alte asiatische Mittelchen, die bis heute dank ihrer einfachen, mythisch-analogen Logik beliebt sind. Wie z.B. gemahlenes Horn des Nashorns als Potenzmittel. Denn unzweifelhaft ist das Horn eines Nashorns groß und dauernd ziemlich steif, also muss das ja bei Potenzproblemen helfen. Und der Tiger ist kraftvoll, warum dann nicht sein Penis. Also: Töten, trocknen, zermahlen, einnehmen, und schon klappts wieder.
In ähnlich epistemoloischer Art, wie man sie zum Glück heute meist nicht mehr betreibt, scheinen aber heute noch – oder eher wieder – manche Hebammen vorzugehen. Motto: vorwärts in die Vergangenheit. Immerhin, sie fordern keine Nashorn-Hörner, auch keine Tigerpenisse und bringen dadurch keine seltenen Tierarten zum aussterben. Sie begnügen sich, die Plazenta zu mystifizieren. Nicht, dass die Plazenta an sich eklig wäre, sie ist ein Organ wie jedes andere. Denkt man aber an die Frischfleischverordnung, weiß man, warum eine durchgehende Kühlkette vorgeschrieben ist, die bei der Plazenta, sollte man sie denn nach Hause mitnehmen und verspeisen wollen, sicher nicht oft gegeben ist. Meistens ist das Kind irgendwie wichtiger.
10^23 in der Pharmazeutischen Zeitung
10^23 hat es in die PZ geschafft: www.pharmazeutische-zeitung.de Protestaktion gegen Homöopathie PZ / In Großbritannien haben Homöopathie-Gegner vor mehreren Filialen der Apothekenkette Boots protestiert. Das Unternehmen verkauft homöopathische Arzneimittel, obwohl die Geschäftsführung selber nicht an die Wirkung dieser Präparate glaubt. Publikumswirksam nahmen die Protestanten große Mengen an Globuli, zum Beispiel Arsenicum album, ein, um damit … Weiterlesen
Jürgen und Rosemarie Dudek, bibeltreue „Homeschooler“ bei Maischberger
Gestern mal wieder Maischberger. Thema:“Halt’s Maul, Alter! Eltern am Rande des Nervenzusammenbruchs?“
Eine Mutter, ein Familientherapeut, ein Pädagoge und der umstrittene und in seinen Texten „jugendgefährdende“ Rapper Bushido unterhielten sich über die Jugend heute und Erziehung.
„Meine Mutter ist die höchste Instanz“, sagt der umstrittenste, aber auch erfolgreichste Rapper Deutschlands. Den Vorwurf, mit seinen aggressiven Texten trage er zur Verrohung der Jugend bei, lässt Bushido nicht gelten. „Die Jugend ist schon so krass verkorkst, ich glaube, ich kann da nicht mehr viel kaputt machen“, meint der 31-jährige Berliner …“
Bushido gab in der Sendung den Ton an, er ließ jegliche Kritik an seinen Liedertexten in arroganter Weise an sich abprallen und betonte immer wieder seine private menschliche und konservative Seite und natürlich seine Höflichkeit und Intelligenz. Niemand der anderen Gäste traute sich ihm richtig die Meinung zu sagen, auch nicht Maischberger. Auf jeglichen Versuch in diese Richtung konterte Bushido damit, dass man in ihm eben zu gerne den abgebrühten Bösewicht sehen möchte, der er jedoch nicht sei.
Außer viel Blablabla gab es den einheitlichen Konsens, dass Zuwendung und Dialog die wichtigsten Faktoren in der Erziehung seien, wenn man diese so früh wie möglich beherzigt, würde schon alles gut werden. Auf Einzelheiten der Diskussion möchten wir gar nicht weiter eingehen, die Sendung kann jeder selbst im Netz über die Mediathek abrufen.
Evemaries wunderbare Welt der abrechenbaren Nonsense-Methoden
Der zweite Teil aus der Serie „TCM in zwölf Fällen“, die in offenbar unregelmäßigen Abständen in der online-Ausgabe des österreichischen Standards erscheint, ist da!
Wer gedacht hat, dass schon der erste Teil kaum zu toppen sein würde, wird eines Besseren belehrt. Nachdem Frau Wolkenstein beim letzten Mal erklärt hat, wie man geschickt abwartet, bis sich ein Reizdarmsyndrom abschwächt und sich dabei die Zeit mit Akupunktur vertreibt, geht es diesmal darum, wie man auf ein falsch angewendetes Medikament verzichtet und gleichzeitig Zuckerkügelchen, Moxibustionen und eine Ernährungsumstellung verkauft.
Eine 34jährige Frau kommt in die Praxis und sagt: „Seit meiner Kindheit leide ich ständig an grippalen Infekten, sobald es im Herbst kühler wird. Im Sommer geht es mir gut, außer ich bin dem kalten Luftzug einer Klimaanlage ausgesetzt.“
Der konkrete Anlass für die Patienten, zu Frau Wolkenstein zu gehen, war eine erneute Infektion nach einem Langstreckenflug.
Nun ja, es gibt Menschen die besonders anfällig sind für Atemwegsinfekte. Sinnvoll wäre hier eine Angabe gewesen, wie oft es bei dieser Patientin tatsächlich dazu kommt.
Nach der Aufzählung einiger weiterer Symptome erschließt sich so langsam, worauf Frau Wolkenstein diesmal hinaus will: das Immunsystem ist schwach und muss gestärkt werden, und das geht nur, wenn man es warm macht. Frau Wolkenstein nennt das aber anders, eingeleitet durch das alternativmedizinische Motto „Anders als die Schulmedizin…“ spricht sie davon, den Körper mittels „Regulationstherapie“ ins Gleichgewicht zu bringen und öffnet damit das Schächtelchen der vielen lustigen Therapiemöglichkeiten.
Dass man sich „erkältet“ liegt aber nicht daran, dass einem kalt ist, sondern daran, dass sich bei Kälte die Viren, die die Erkältung auslösen, besser halten. Mit der Körpertemperatur hat das wenig zu tun. Die Kerntemperatur bleibt gleich bei 37°C. Das nennt man Thermoregulation. Die Infekte nach dem Langstreckenflug und durch die Klimaanlage sind vermutlich auch nicht auf eine mangelnde Immunantwort durch die Kälte zurückzuführen, sondern auf die trockene Luft, die die mechanische Barriere der Schleimhäute schwächt.
An dieser Stelle soll aber nicht auf die oft falschen Erklärungen zur Physiologie eingegangen werden, sondern auf die Methoden die Frau Wolkenstein anwendet.