Precht und Hüther im ZDF – eine Rezension

Gestern lief im ZDF die Premiere einer sogenannten Philosophiesendung mit Richard David Precht und Gerald Hüther als Gast. Wir berichteten im letzten Blog darüber. Wer sie in der Mediathek anschauen möchte, kann das hier tun. Für unsere Leser, die sich diese 40 Minuten nicht antun wollen, haben wir bei YouTube ein Video gefunden, welches den … Weiterlesen

Gerald Hüther – Eine Übersicht für Journalisten

Prof. Dr. Gerald Hüther hat ein neues Buch geschrieben und aus irgendeinem Grund hat er es damit auch in die Medien geschafft. Nun, zumindest ins  ZDF, wo er in einem Philosophie-Talk bei Precht offenbar mit Plattitüden langweilen darf.

Der Spiegel urteilt bereits vorab hämisch „Stilles Wasser ist eben geduldig – aber keinesfalls tief“ und bezeichnet Hüther als Krawall-Neurologen (was natürlich falsch ist, denn um Neurologe zu sein, hätte Hüther Medizin studiert haben müssen). Die Welt findet, dass sich die Metaphern öfters stauen und urteilt „Wie Hochgeistiges zum Softdrink wird, das kann man jetzt im ZDF nachvollziehen„.

Unabhängig von den philosophischen Qualitäten eines Precht (der von Peter Sloterdijk bösartig, aber wohl zurecht als André Rieu der Philosophie bezeichnet wurde): warum wurde eigentlich Hüther zu diesem Gespräch eingeladen? Der ZDF nennt Prof. Dr. Gerald Hüther auf seiner Homepage „eine[n] der bekanntesten Hirnforscher Deutschlands„.

Da stellt sich natürlich die Frage: was macht den Mann dazu? Was macht er eigentlich an der Uni Göttingen? Woran forscht er gerade? Wir wollen dem ZDF die offenbar vergessene Recherche nachreichen, auch zum Nutzen anderer Journalisten. Spiegel und Welt haben sich schon selbst versorgt.

Die Suche auf allen Medizin-, Neuro- und Personenseiten ergibt folgende Ergebnisse:

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Der Einfluss der Religionen

Man hört ja sehr oft das Argument, dass der Papst in Afrika mit seinem Kondomverbot riesigen Schaden anrichtet, weil die Position der Kirche zu Verhütungsmitteln eine Katastrophe ist. Nicht nur wegen AIDS, sondern auch wegen der Bevölkerungsentwicklung. Dass diese Position aus Sicht von Vernunft und Ethik zu verurteilen ist, daran besteht für uns kein Zweifel. Und Aussagen afrikanischer Priester und Bischöfe, die behaupten, dass Kondome nicht schützen und sogar mit HIV verseucht sind, kann man nur als ekelhaft bezeichnen.

Aber dieses Problem, diese Thematik betrifft nicht nur das Christentum – speziell auch islamisch-fundamentalistische Gruppierungen sind nicht für ihren Einsatz für die Frauenrechte bekannt.

In diesem Sinne stellt sich natürlich die Frage: wie groß ist der Einfluss der Religionen? Wie viel Macht haben sie tatsächlich im Schlafzimmer? In Bezug auf Frauenrechte? Hans Rosling betrachtet den Punkt Sex in einer Rede in Qatar und setzt Religionen und Fruchtbarkeit in einen Kontext. Und was findet er? Dass die Macht der Religionen begrenzt ist.

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Ungeimpfte gefährden andere Kindergartenkinder

Eine Studie aus Kalifornien hat festgestellt, dass die Anzahl der Kinder, die nicht geimpft sind, in den letzten 15 Jahren stark anstieg und nun mittlerweile in einigen Kindergärten die Herdenimmunität kompromittiert ist.

In den USA herrscht zwar prinzipiell Impfzwang, aber man kann je nach Bundesstaat relativ leicht bis relativ schwer eine Ausnahme erreichen. In Kalifornien genügt es, dazu eine eidesstattliche Erklärung abzugeben, dass man „Impfungen aus persönlichen Gründen ablehnt“. Dies können philosophische, religiöse oder auch medizinische Überlegungen sein. Die Seite VaccineSafty hat dazu eine Karte mit den Regelungen nach Bundesstaat zusammengestellt.

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Isst Franz Konz Schlechtkost?

Vor einer Weile sind bei Youtube einige Videos aufgetaucht, die einen älteren Mann zeigen, der (anscheinend nicht ohne einen gewissen Genuss) Leberkäse mit Spiegelei und Bratkartoffeln verspeist.

Das wäre an sich natürlich nicht der Rede wert (zumal der Autor dieses Artikels aus eigener Erfahrung sagen kann, dass Leberkäse mit Spiegelei recht lecker schmeckt).

Interessant wird das Ganze allerdings dadurch, dass der Hochlader der Videos angibt, dass es sich bei dem älteren Herrn um Franz Konz handeln soll.

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Landwirtschaft im Klimawandel

Es wird viel über den Klimawandel geredet – zumeist geht es darum, ob er überhaupt existiert oder wie man ihn verhindert. Wir wollen einen anderen Blickwinkel wählen.

Wenn man auf die Landwirtschaft blickt, so stellt man fest, dass sie sich durch den Klimawandel gezwungenermaßen verändern muss. Prognosen sagen bis zum Jahr 2100 einen Temperaturanstieg von 1,1 bis 6,4 Grad Celsius voraus und die Landwirtschaft ist davon mit am stärksten betroffen.

Die Auswirkungen sind bereits jetzt spürbar. In Österreich sind bei den Versicherungen von Jänner bis 31. Juli 2012 mehr als 25.000 Schadenmeldungen aufgrund von Hagel, Frost, Überschwemmungen und Dürre eingegangen. Im Vergleichszeitraum 2011 gab es nur 11.000 Meldungen. Mehr als 300.000 Hektar, ein Viertel der Ackerfläche Österreichs, waren betroffen. Das von den Versicherungen geschätzte Schadenausmaß für die Landwirtschaft liegt schon bei 120 Millionen Euro (Quelle: Österr. Hagelversicherung).

Ein einzelnes Hagelgewitter am 9. Juli richtete in der Steiermark Schäden in Höhe von 5 Millionen Euro an (insgesamt, nicht nur Landwirtschaft), Spätfrost im Mai schädigte Ackerpflanzen und Weinreben, -60% Niederschlag und 23 Hitzetage über 30 Grad führten zu Dürreschäden in Ostösterreich.

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Red Lights

Da kommt doch tatsächlich zur Zeit ein Film mit einem skeptischen Thema im Kino: Red Lights heißt der hochkarätig besetzte Thriller.

Sigourney Weaver spielt darin eine Wissenschaftlerin, die übersinnliche Phänomene rational untersucht und Robert de Niro den blinden Seher, dessen Fähigkeiten sich vermeintlich einer rationalen Erklärung entziehen.

Wenn man vom Ende absieht, dann ist es ein Film, der jedem Skeptiker gefallen sollte, auch wenn es natürlich ein Hollywood-Thriller ist und mit entsprechenden Effekten nicht gegeizt wird. Der Realismus bleibt durch die Effekthascherei stellenweise auf der Strecke.

Trotzdem gibt es sehenswerte Szenen, so zum Beispiel als Sigourney Weaver ihren Psi-gläubigen Kollegen belehrt, wie man Kartentricks ausführt.

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Die Waldorfschule und Andreas Molau, Aussteiger aus der rechtsextremen Szene

Andreas Molau, ehemaliger NPD-Spitzenfunktionär und zuletzt für „pro NRW“ tätig,  ist aus der rechten Szene ausgestiegen. Offen bleibt die Frage, ob die „Freie Waldorfschule Braunschweig“, an der Molau von 1996 – 2004 Deutsch, Geschichte und Politik (sic !) unterrichtete, nichts von Molaus damaliger politischer Orientierung wissen konnte. Von Andreas Lichte.

Michael Mentzel schreibt am 2. August 2012 auf seiner anthroposophischen Website „Themen der Zeit“ über Andreas Molau:

„Ein bis zu seiner Entlassung im Jahre 2004 als Waldorflehrer tätiger Rechtsextremer, der nach Aussagen der damaligen Kollegen, Eltern und SchülerInnnen als guter Kumpel, aber nie als Rechtsextremer in Erscheinung getreten und infolgedessen auch nicht aufgefallen war.“

Ist es wirklich so einfach? Molau sagt in meinem 2009 bei „Publikative“ (damals noch „NPD-Blog.Info“) veröffentlichten Interview:

„(…) Lichte: Bis zu Ihrer Enttarnung arbeiteten Sie 8 Jahre lang an der Freien Waldorfschule Braunschweig?

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Homöopathie-Riese Heel und das unschöne Gerede

Wenn man sich den Homöopathie-Riesen Heel anschaut, muss man sagen: Respekt. 184 Millionen Euro Umsatz 2010 sind kein Pappenstiel.

Heel hat es in den letzten 20 Jahren zumeist sehr gut verstanden, den Ball flach zu halten und nicht zu oft aufzufallen. Zwar eckt man gelegentlich etwas an – so wurde Heel von der FDA 2005 verwarnt, weil sie fünf Grippeprodukte, darunter eine „homöopathische Grippeimpfung“, mit nicht haltbaren Behauptungen beworben hatten – aber so etwas gehört in dieser Branche einfach zum Geschäft. Was soll man machen, wenn man Homöopathie verkauft? Ehrlich sagen wie gut es wirkt?

Insgesamt sind sie dabei aber schlauer vorgegangen als z.B. Boiron, die verklagt wurden und sich mit 5 Millionen Dollar Schadenersatz an die Kunden herausverglichen haben (weitere Verfahren sind anhängig), weil ihre Ente C200 (Entenleber unendlich verdünnt) bei Grippe nicht wirklich was gebracht hat. Ein so völlig bescheuertes Produkt hat Heel einfach nicht im Angebot.

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Giordano Bruno Stiftung und der Fall Sabine Paul

 

PaläoPower: Giordano Bruno Stiftung goes marketing 

Das hatten wir am 16. April 2012 gebloggt. Es gab mit bisher 252 Kommentaren ein reges Echo, Michael Schmidt-Salomon und Dr. Sabine Paul nahmen in den Kommentaren Stellung, auch in unserem Forum ging es über 227 Beiträge hoch her. Warum wir jetzt das Thema wieder aufgreifen, hat einen einfachen Grund: Frau Paul macht weiterhin unter dem Label der GBS, dem Label von Humanismus und Aufklärung, Werbung für ihre „Paläo-Power“ und vor allem auch für die bereits kritisierte bekannte, völlig unhaltbare Behauptung, damit AD(H)S behandeln zu können:

Aber wir können uns ihre Erfolgsstrategien bewusst machen und für körperliche und geistige Gesundheit nutzen, z.B. bei Übergewicht, AD(H)S oder Burnout.

Der GBS geht es anscheinend am Allerwertesten vorbei, jemanden im wissenschaftlichen Beirat zu haben, der diese Position frech für seine Marketingaktionen ausnützt. Bei der „Kundschaft“ und den Mitgliedern, die die GBS hat, ist Aussitzen allerdings eine relativ schlechte Strategie, denn es handelt sich um größtenteils nicht ganz dumme Menschen.

Dann wollen wir halt mal etwas mehr Hintergrundbeleuchtung schaffen.

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