Impfgegner töten

Passend zu Johann Loibners Zulassungsentzug ein Beitrag aus Kontraste, welches die grausame Konsequenz dieser Impfgegnerfanatiker zeigt. Das ist alles kein Spaß, das ist tödlich. Sterben gehört zum Leben, aber deswegen muss man nicht aus idiotischer Ideologie heraus Kinder sterben lassen, wenn es so einfach zu verhindern wäre. [die ersten 10 sec sind Standbild)

Impfgegner Johann Loibner endlich die Zulassung entzogen

Kurzmeldung: Man glaubt es kaum: Dem österreichischen Allgemeinmediziner Johann Loibner, Homöopath und Opus-Dei-Anhänger, der mit irrwitzigen Behauptungen zum Impfen viele Menschen verunsichert hat, scheint nun endlich die Zulassung entzogen worden zu sein. Das Amt der Steiermärkischen Landesregierung hat am 3.11.09 den Bescheid der Österreichischen Ärztekammer vom 22.06.09 vollinhaltlich bestätigt. Damit tritt das Berufsverbot in Kraft. … Weiterlesen

Der Diskurs des Psycho-Irrsinns

Ein Kommentar von pianoman zum Blogthema „Erste Pfuscherregel“, der so gut ist, dass er unbedingt einen eigenen Platz hier braucht:


Als ich am vergangenen Wochenende die Meldung zum Psychodrogendoc im Tagesspiegel las, hat sie mir zwar das Frühstück versaut, aber wirklich überrascht hat sie mich nicht.

Ich habe in den letzten Jahren des Öfteren darüber nachgedacht, was wohl passieren würde, wenn sedierende Psychopharmaka auf holotropes Atmen oder andere körperbezogene Manipulationstechniken der psychedelischen Absurd-Psychologie treffen.

Nun gut, die Frage scheint beantwortet: Offenbar geht´s richtig schief.
So war es im Grunde wohl nur eine Frage der Zeit, bis irgend jemand durch Psycho-Quacksalber, die den abgehakten Müll des NewAge wiederbeleben, zu Schaden kommen würde.
(Warum testen diese Schwachköpfe nicht mal ihre Therapien zur Abwechselung an sich selbst?)

Nun kann man ja nicht behaupten, dass die Gefahren solcher parawissenschaftlichen Therapien völlig unbekannt wären. Immerhin stehen solche Verfahren seit geraumer Zeit in der Diskussion.
Das ist zwar gut und wichtig; bringt aber offenbar gar nichts.

Deshalb hat man konsequenterweise damit aufgehört (nicht mit den schwachsinnigen Therapien, sondern mit der Diskussion), und wendet die Therapien einfach an. Ohne Diskussion.
Das ist insgesamt schlecht, und manchmal auch tödlich.

Es ist unübersehbar, dass der Diskurs des Psycho-Irrsinns der letzten drei Jahrzehnte keine Folgen hatte: Eine wirksame Kontrolle im Sinne des Verbraucher- und Patientenschutzes ist ausgeblieben.
Ganz im Gegenteil, Esoteriker und Okkultisten mit Approbation – oder die Pfuscher mit der skandalösen psychotherapeutischen HP-Prüfung – dürfen, relativ unbehelligt, weiter unter dem Deckmäntelchen der Therapiefreiheit herumwurschteln.

[auf mehr klicken, um weiterzulesen]

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Spiegel Online und die Prozentrechnung

Der Spiegel war, was die Berichterstattung über wissenschaftliche oder speziell medizinische Themen betrifft, noch nie besonders berühmt für differenzierte Berichterstattung. Spiegel-Online erst recht nicht. Trotzdem sollte es gerade bei so einem großen Verlag irgendwo Grenzen geben, was den Minimalstandard betrifft. So es sich denn noch um Journalismus handeln soll, dürfte dieser Standard dort deutlich unterschritten … Weiterlesen

Nur ganz kurz: WHO warnt vor Behandlung mit homöopathischen Medikamenten – FAZ warnt vor Tolzin

BBC: WHO warns against homeopathy use Dank an „Diax´s rake“: Erfolg für junge Forscher: WHO warnt vor Homöopathie gegen HIV, Malaria etc. Und diesen Artikel haben wir auch sehr gern gelesen: Tolzin ist derzeit ein gefragter Mann. Sogar im „Morgenmagazin“ der ARD durfte der Impfgegner gegen die Schweinegrippe-Impfung zu Feld ziehen. Als „Experte“ griff er … Weiterlesen

Grandts kranke Affenfleischphantasien

Heute hat unser Liebling unter den Verschwörungsjournalisten – Michael Grandt – wieder gezeigt, was er kann: Keine Ahnung haben und dabei die Backen ganz dick aufblasen. Seriöse Verlage hätten solche journalistischen Versager längst gefeuert, aber die Kundschaft des Kopp-Verlags saugt seine Horrorlügengeschichten scheinbar begierig auf. Das neueste Machwerk des Starjournalisten handelt von der Impfstoffherstellung gegen … Weiterlesen

Warum wir Wissenschaft brauchen: „Ich habs mit eigenen Augen gesehen“ Ist Nicht Genug

Ein Gastbeitrag von Harriet Hall (Übersetzung Thomas Xavier)
(Link zum Originalartikel bei SBM: Why We Need Science: “I saw it with my own eyes” Is Not Enough)

Ich habe kürzlich einen Artikel für eine Gemeindezeitung geschrieben, der versucht, wissenschaftlich nicht vorgebildeten Lesern zu erklären, warum Einzelfälle keine Beweise sind; unglücklicherweise wurde er nicht gedruckt. Ich überlegte, ihn in meinem Blog zu verwenden, aber ich dachte er wäre zu elementar für dieses Publikum. Ich habe meine Meinung geändert und bringe ihn im Folgenden (Entschuldigung an die Mehrheit unserer Leser), denn mir scheint, ein paar Leser haben immer noch nicht mitgekriegt, warum wir exakte Wissenschaft brauchen, um Behauptungen zu überprüfen. Leute, Menschen können sich täuschen. Alle Menschen. Das beinhaltet mich und dich. Richard Feynman hat gesagt:

„Der erste Grundsatz ist, Du darfst dir selber nichts vormachen – und Du bist derjenige, der sich am leichtesten was vormacht.“

Die Wissenschaft ist die einzige Methode, die Fehler zu korrigieren, die durch unsere Wahrnehmung und Zuordnung entstehen. Es ist der einzige Weg sicherzustellen, dass wir uns nichts vormachen. Entweder hat die Wissenschaftsmedizin ihre Aufgabe nicht gut gemacht, diese lebenswichtigen Fakten zu erklären, oder einige unserer Leser sind nicht willens oder unfähig unsere Erklärungen zu verstehen.

Unsere Kommentatoren schreiben häufig anekdotische Berichte, dass eine bestimmte alternative Methode „bei mir wirklich wirkt“. Sie verstehen nicht, dass sie keinen Grund haben zu behaupten: es „wirkt“. Alles was sie behaupten können ist, dass sie nach der Behandlung eine Besserung beobachtet haben. Das kann eine echte Wirkung anzeigen, aber auch eine ungenaue Beobachtung oder einen „post hoc ergo propter hoc“ Fehler, die falsche Annahme, dass eine zeitliche Korrelation einen Kausalzusammenhang bedingt. Solche Beobachtungen sind immer nur ein Ausgangspunkt: Wir müssen Wissenschaft betreiben, um herauszufinden, was die Beobachtungen bedeuten.

Letzte Woche hat ein Kommentator die bisher schlechteste Anekdote beschrieben:

„Ich habe aus erster Hand erfahren, wie das Leben durch den Körper strömt, wenn (bei der Chirotherapie) die Subluxation entfernt wird.“

Was soll das bedeuten? Erwartet er, dass irgendjemand das glaubt, nur weil er es sagt? Würde er mir glauben, wenn ich sagte, ich hätte den unsichtbaren Drachen in Carl Sagans Garage gesehen?

Ein anderer Kommentator schreibt

„Diese pro-EBM Kommentatoren hier scheinen zu glauben, dass sogar wenn sie was mit eigenen Augen sehen, sie es nicht glauben können, wenn es keine doppelt verblindeten, ordentlich publizierten Studien gibt die beweisen, dass das was sie gesehen haben wirklich passiert ist.“

Nun, ja, das ist ziemlich genau das, was wir denken und wir sind entsetzt, dass Du es noch nicht verstanden hast, denn es ist der Grund, warum wir Wissenschaft betreiben müssen. Ich würde es aber anders ausdrücken: „Etwas mit eigenen Augen sehen bedeutet nicht, dass es wahr ist und macht eine wissenschaftlichen Überprüfung nicht überflüssig.“

Wir können unseren Augen nicht trauen. Der Vorgang des Sehens selbst ist ein interpretierendes Konstrukt des Gehirns. Es gibt zwei blinde Flecken in unserem Sichtfeld und wir nehmen sie nicht einmal wahr. Ich habe einen Zauberer gesehen, der eine Frau in zwei Teile gesägt hat – das war eine Illusion, eine falsche Wahrnehmung. Ich habe einen Patienten gesehen, dem es nach der Behandlung besser ging – meine Interpretation, dass die Behandlung die Besserung verursacht hat, kann ein Fehler gewesen sein, eine falsche Zuordnung.

Für die, die es immer noch nicht kapiert haben, hier mein grob vereinfachender Artikel:

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Avanti Dilletanti: Das Morgenmagazin der ARD

Im heutigen Morgenmagazin der ARD wurde ein Beitrag zur Impfung gegen die „Schweine-Grippe“ gesendet. Offenbar ist es dringend an der Zeit, die Zwangsgebühren für die Öffentlich-Rechtlichen weiter zu erhöhen, um wenigstens einen ausgelernten Journalisten in der Redaktion beschäftigen zu können. In der Ausbildung lernt man, Sachverhalte möglichst ausgewogen darzustellen, sich nicht mit der Sache gemein … Weiterlesen

Keuchhusten

Diesen Beitrag habe ich heute in einem Forum entdeckt und war über die Fahrlässigkeit der zuständigen Hebamme entsetzt: N’Abend zusammen, ich dachte, ich hätte es geschafft, eine vernünftige hebamme gefunden zu haben. Wieder eines Besseren belehrt… Und zwar: Meine Nachsorgehebamme hat ihrerseits ein Kind von 1 Jahr. Das bringt sie tagsüber meist zu Vor- und … Weiterlesen

Autor Roald Dahl widmet Buch seiner Tochter

… und hofft, daß ihr viel zu früher Tod anderen Eltern als Mahnung dient. Mitte der 80er Jahre arbeitet der bekannte Kinderbuchautor Roald Dahl den Tod seiner ältesten Tochter im Jahre 1962, als es noch keine Impfungen gegen Masern gab, auf. Auch knapp zweieinhalb Jahrzehnte später gibt es immer aktiver und aggressiver agierende Impfgegnerkreise. All … Weiterlesen

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