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Über Wunderwirkungen des Alkohols bei Homöopathie und Peer Review

10. März 2010 6 Kommentare


Im Februar 2010 erschien im ansonsten eher zweitrangigen Journal „International Journal of Oncology“ (Herausgeber ist der Grieche Professor Spandidos aus Athen) ein von Homöopathen gefeierter Artikel mit dem Titel Cytotoxic effects of ultra-diluted remedies on breast cancer cells (Zytotoxische Effekte von ultrahoch verdünnten Heilmitteln auf Brustkrebszellen, Frenkel M, Mishra BM, Sen S, Yang P, Pawlus A, Vence L, Leblanc A, Cohen L, Banerji P, Banerji P. (2010). Cytotoxic effects of ultra-diluted remedies on breast cancer cells. Int J Oncol. 2010 Feb;36(2):395-403. ). Der Text ist hier zu lesen.

Kurzgesagt behaupten die Autoren eine Wirksamkeit hochverdünnter (bis 10 hoch 400)  Nosoden (hergestellt aus dem Tumor von Brustkrebspatienten) und von pflanzlichen Mitteln. Die Wirksamkeit sei der des bekannten Zytostatikums Taxol ebenbürtig. Autoren sind Mitarbeiter und Pathologen einer „Integrative Medicine Program-Unit 145“ der University of Texas Anderson Cancer Center aus Houston, sowie indische Homöopathen einer „P. Banerji Homeopathic Research Foundation“ aus Kolkata (Kalkutta, Indien). Amerikanische Homöopathen waren sofort begeistert:

Homeopathy as good as chemotherapy for breast cancer.

(Homöopathie so wirksam bei Brustkrebs wie eine Chemotherapie). Auch die Homöopathie-freundliche Organisation von Prinz Charles lobte die Arbeit:

For instance, in this month’s International Journal of Oncology, the lead scientist from one of the most reputable cancer centres in the world has confirmed the ability of four homeopathic remedies to bring about programmed cell death in breast cancer cell lines in the laboratory.

Buchautor Ralph W Moss sprach von einem „Meilenstein“

A landmark paper on homeopathy and cancer has appeared in the February 2010 issue of the International Journal of Oncology… I think the real question is whether science is a set of dogmatic „facts“ determining in advance what is possible or impossible, or a methodology for rigorously testing hypotheses and following the data wherever it leads. I applaud Moshe Frenkel, Lorenzo Cohen, and their coworkers for taking the second path. To me, they have performed a great service to science, at considerable personal risk to their own careers.

und bezogen auf Kritiker der Studie wurde er Hamlet-hobbyphilosophisch:

They have trouble stretching their minds and imagining that there are other possible explanations for the action of homeopathic remedies—in other words, there are more things in heaven and earth than are dreamt of in their philosophy. (http://www.cancerdecisions.com/content/view/415/72/lang,english/)

Und nach dieser so überzeugenden Arbeit müsste auch Benevistes Wassergedächtnis neu belebt werden:

One such innovative theory is of „water memory,“ which was proposed by the French scientist Jacques Benveniste to explain the purported therapeutic powers of homeopathic remedies (Benveniste 1994). With this MDA publication, open-minded scientists may need to revisit Benveniste’s original claims.

Was ist nun dran an dieser nobelpreisträchtigen Entdeckung? Dieser Frage gingen mehrere englischsprachige Blogs nach:
http://scienceblogs.com/insolence/2010/03/a_homeopathic_bit_of_breast_cancer_scien.php

http://scepticsbook.com/2010/02/14/a-giant-leap-in-logic-from-a-piece-of-bad-science/

Darunter auch mindestens ein Krebsforscher. In der Studie kamen Carcinosin, 30C; Conium maculatum, 3C (gefleckter Schierling); Phytolacca decandra, 200C (giftige Kermesbeere) und Thuja occidentalis, 30C zum Einsatz.  Erinnern wir uns: C ist die centesimal Verdünnung also jeweils 1:100 (D ist dezimal 1:10). Die C3 als niedrigste Potenz ist also eine D6 (1:1 Million). Schon zu Beginn des letzten Jahrhunderts wurde diskutiert ob man es überhaupt schafft, eine D6 zu übertreffen. Die Firma Madaus forschte zu dieser Frage. Denn bei jedem Verdünnungsschritt bleiben Moleküle oder Atome an der Glaswand haften und verfälschen bei immer höheren Verdünnungen die Konzentrationsangabe. Wie dem auch sei, ab D23 ist die Avogadro’sche Zahl erreicht. Ein Molekül eines Zellgiftes kann aber in der Theorie nur eine Zelle abtöten. Hier geht’s um bis zu C200 ! (10 hoch 400)

Die in der ansprechend aufgemachten Studie erkennbaren Unzulänglichkeiten, was die Datendokumentation und Datenpräsentation betraf, waren jedoch so gravierend, dass einer der Blogger das Weiterlesen schon abbrechen wollte. Es zeigte sich, dass die Arbeit keineswegs eine zytotoxische Wirksamkeit von Homöopathika auf Krebszellen belegte. Petrischalen-Ergebnisse sind nur sehr bedingt auf den komplexen Organismus Mensch zu übertragen. Angaben zu Unterschieden in den verwendeten Lösungsmitteln waren für den Leser verwirrend. Merkwürdigerweise erwähnen die Autoren Unterschiede bei den Lösungsmitteln, und zwar bei der Untersuchung mit der HPLC-Chromatographie:

All four remedies had very similar HPLC chromatograms to each other, with only trace amounts of limited number of peaks. They were not significantly distinct from the solvent and they lacked the distinct peak seen in the solvent.

Dies deutet auf Unterschiede hin. Leider werden die HPLC-Kurven nicht gezeigt. Dieser Punkt erlaubt schließlich einen plausiblen Ockham-Schluss: das verwendete verdünnte (1%ig und 1 Promill) Lösungsmittel der indischen Heilmittel mit 87% igem Alkohol sowie des Vergleichs-Nullmittels mit Alkohol übten offenbar einen zellschädigen Effekt aus. Der hochprozentige Alkohol schien die Experimentatoren so vernebelt zu haben, dass sie eine zwingend notwendige statistische Aufarbeitung der Daten, die zu den Wahrscheinlichkeitsaussagen herangezogen wurden, einfach vergaßen. Sie hätte (nach grobem Augenmaß der gezeigten Grafiken bei fehlenden Datenangaben) auch wahrscheinlich keine signifikanten Unterschiede gezeigt. Merkwürdigerweise gingen auch zahlreiche Zellen unter, die nur mit dem „Null-Lösungsmittel“ in Kontakt kamen.

Wieso diese unzulängliche Untersuchung ins Journal kam und den peer review Prozess unbeschadet überstand weiß man nicht. Vielleicht war hier beim review wieder etwas hochprozentiges im Spiel.

Regividerm unterdrückt

12. Dezember 2009 10 Kommentare

Wer die Geschehnisse um die Vermarktung der umstrittenen und angeblich von „Big Pharma“ unterdrückten Vitaminsalbe Regividerm und insbesondere die skandalösen rührseligen Schleichwerbemachenschaften im öffentlich-rechtlichen Fernsehkanal WDR und ARD verfolgt hat, reibt sich die Augen: Auf Grund einer einstweiligen Verfügung ist der Handel mit der Salbe ausgesetzt und die Regividerm.de-Webseite des Herstellers und Vertriebs ist derzeit bis auf eine Bekanntmachung gelöscht. Hersteller und Vertrieb müssen nun bis zum Februar 2010 einen neuen Namen suchen und als Markenzeichen beim Markenamt registrieren lassen. Stimmen gar doch die verbreiteten Verschwörungstheorien um eine Unterdrückung der ach so wirksamen Salbe durch die eifersüchtige Pharmaindustrie, die nur Chemiekeulen und hautverdünnendes Kortison im Angebot hätte, das sowieso im Gegensatz zu Regividerm nicht heilen könne?

Nein, ein kleiner Kosmetikhersteller ähnlichen Namens ist die Ursache. Dieser hat eine einstweilige Verfügung erwirkt.

(Dank an die schnelle tritta !)

Update 15.12.09
http://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/pharmazie/news/2009/12/15/vitamin-b12-salbe-darf-nicht-mehr-regividerm-heissen.html

„Inzwischen wurde eine Vereinbarung zwischen den Parteien getroffen, nach der die Vitamin-B12-Salbe noch bis Februar 2010 unter dem Namen Regividerm vertrieben werden darf. Danach soll sie unter einem anderen Namen in den Handel kommen.“

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Die peinliche Jane und der Ritterschlag des Michael Leitner

1. Dezember 2009 16 Kommentare

Eigentlich ist die Angelegenheit schon ein paar Monate her, und den Muskelkater vom Ablachen haben wir schon lange hinter uns. Eine gewisse Jane Bürgermeister und ein hinter ihr stehender PR-Laden und Nahrungsergänzungsmittelverticker namens Evolution Production GmbH aus dem Schweizer Muotathal, verbreitete per Internet düstere und plumpeste Panikmache und Falschmeldungen um Squalen in Impfstoffen, angebliche Ausrufung des Kriegsrechtes wegen Impfungen, Zwangsimpfungen, Chemtrails zum Versprühen von pandemieauslösenden Aerosolen usw.

Das Ganze flankiert von den Verschwörungstheorieexperten des Manfred Petritsch-Blogs Alles Schall und Rauch, einem Michael Vogt, dem Kopp Verlag, dem Schild-Verlag und der Anti-Zensur-Koalition (AZK) des Sektenoberhaupts Ivo Sasek. Dazu hatte Frau Bürgermeister in Österreich noch die Weltgesundheitsorganisation (WHO), das Pharmaunternehmen Baxter, Barack Obama, die UNO, das US-Gesundheitsministerium, die US-Heimatschutzbehörde, die FDA, Baxter Int., Novartis, Sanofi Aventis, GSK Plc, Novavax, Rothschild & Cie Banque, David Rockefeller, George W. Bush, Soros Fund Management und natürlich Bill Gates angezeigt.

Interessant war aber zu beobachten, wie die Gesamtszene der Impfgegner und Truther reagierte: Plötzlich hieß es, die peinliche Dame sei ein Phantom, sie sei plötzlich verstorben, dann doch nicht, sie sei CIA-Agentin oder noch schlimmer, eine Pharmaberaterin oder gar Jüdin, darauf lasse schon ihr Name schließen. Mit ihren dilettantischen Aktionen würde sie die Szene unglaubwürdig machen wollen.
Und schließlich hieß es: Die muss ’ne Psychose haben. Der das ferndiagnostizierte, war der Impfgegner Michael Leitner. Er war sich auch nicht zu schade, das Wiener Klingelbrett von Bürgermeister zu fotografieren und stellte unmögliche Rechenübungen zur Bürgermeister-Spendenkampagne an – und alles ausgerechnet in einem Artikel für die Linke Zeitung und bei Faschismus 2.0. Dabei hatte Leitner bekanntlich mit Braunesoteriker Jo Conrad zusammengearbeitet und er taucht in der Kent-Depesche von Michael Hinz auf, bei CoMed, NEXUS Magazin, bei NuoViso und auf den Webseiten von Hans Tolzin und dem Neue Impulse Treff.
Als EsoWatch dies kürzlich im Wiki thematisierte, gab es prompt ein „Ein herzliches Danke“ von Leitner an EsoWatch, für die offenbar überfällige Beachtung („Ich sehe das als Ritterschlag, denn ohne eigene Akte bei EsoWatch ist man kein echter Med-Kritiker“), Leitner fühlte sich gar „seit 12 Jahren ignoriert“ und lud uns als „sozial-schmarotzenden Hartz-4-Empfänger“ (wie er gehört haben wollte) zum Leonberger Sektempfang.

Ach so: Einziger Fehler in seinem Artikel wäre ein Copyrightverstoß wegen eines Bildes. Na, wenn das so ist, dann gönnen wir ihm doch das Copyright…

Im Zentrum der Lügen

7. Oktober 2009 Keine Kommentare

Seit Monaten sind auf Webseiten des Wunderheilers Hamer und seiner Anhänger wundersame Behauptungen und Löschaktionen zum Thema Krebs in Israel zu beobachten. Man sollte in diesem Zusammenhang wissen, dass Antisemit Hamer an eine weltweite jüdische Verschwörung aller Krebsärzte (Onkologen) glaubt (also auch inkl. muslimischer und iranischer Onkologen). Heimlich würden sie ausschließlich jüdischen Patienten eine zu 95% effektive Therapie anbieten und die nicht-jüdischen Patienten würden sie heimtückisch durch eine tödliche Krebstherapie umbringen. Sowieso sei laut Hamer-Doktrin unbehandelter Krebs fast nie tödlich. Dass sich die absurden Hamer-Angaben aber nicht mit seriösen Fakten und Veröffentlichungen belegen lassen, sondern diesen widersprechen und auch in sich grotesk widersprüchlich sind, hat sich mittlerweile in der GNM-Szene herumgesprochen. Der laut internem Jargon ‚konstellierte‘ und senile Verschwörungstheoretiker Hamer wird deshalb de facto nicht mehr zitiert. Also was nun? Man greift in der Szene nach jedem geeignet erscheinenden Strohhälmchen, um die eigene Lügenlehre plausibel zu machen. So wirkte ein alter Artikel in der israelischen Haaretz-Tageszeitung, der über einen Newsletter der israelischen Botschaft in fehlerhafter Übersetzung verbreitet wurde, für positive Aufregung: In ganz Israel würden immer weniger Menschen an Krebs sterben. 2003 seien es nur noch 160 Menschen gewesen und 2004 gar nur noch 152 bei 7,4 Millionen Israelis. Jetzt war endlich durch den Botschafts-Newsletter belegt: in Israel stirbt man so gut wie nicht an Krebs, die jüdischen Onkologen machen ganze Arbeit und Nichtjuden müssen ins Gras beißen. Zu schön aus Hamersicht, um wahr zu sein. Denn, im von Laien geschriebenen Haaretz-Originalartikel war gar nicht von absoluten Zahlen die Rede sondern von: […] The number of cancer-related deaths has also declined in recent years: 152 of 100,000 Israelis died of cancer in 2004, a slightly lower figure to the 160 deaths recorded the previous year […], vielmehr war von der Mortalitätsrate die Rede, also von den an Krebs Verstorbenen pro 100.000 Einwohner. Ex-Internist Hamer, dem die unmöglichen Zahlen hätten auffallen müssen, war das egal: Er bejubelte die Zeitungsente auf seiner Webseite in einem offenen Brief vom 3. Juli 2009. Der einzig verbliebene aktive Hamer-Anhänger Pilhar prüfte auch nichts nach und kopierte es stolz auf seine Webseite. Ihm kann man immerhin zu Gute halten, dass er von Medizin nichts versteht. Als ihm der peinliche Irrtum später mittgeteilt wurde und dieser zu offensichtlich war, löschte er einfach den ganzen Hamer-Brief, ließ sich jedoch zu einer kurzen Erklärung herab, anstatt zu wagen, Silberrücken Hamer zu kritisieren. Seitdem wird bei Pilhar nur noch aus einer WHO-Studie zitiert, nach der in Israel die Zahl der jährlichen neuen Krebsfälle in etwa dem unteren Bereich europäischer Krebshäufigkeit entspreche. Die von Pilhar zitierte WHO-Quelle weist übrigens darauf hin, dass jeder vierte Israeli an Krebs verstirbt (Seiten 5, 13 und 27). Ein Vergleich der israelischen Krebsinzidenzen mit umliegenden Ländern zeigt, dass Juden in Israel ein relativ großes Risiko haben, an Krebs zu erkranken: Für Juden in Israel ist die ASR 274 im Gegensatz zu 149 bei israelischen Arabern, in Zypern 164, in Ägypten 143 und im benachbarten Jordanien die Krebsinzidenz nur 113 (jeweils ASR pro 100.000 Einwohner nach SEER-Studie).
Aber Hamers verzweifelter Versuch, seine Absurditäten mit irgendwelchen Zahlen zu untermauern, gingen noch weiter. So zitiert er am 3. September 2009 einen Brief eines gewissen Alain Bonet. Dieser nennt ihm die Zahl von angeblichen monatlich 26.000 neuen Krebsfällen in Israel. Dabei nennt er in Wirklichkeit fälschlich die jährlichen neuen Fälle. Hamer greift auch hier nach diesem Strohhalm und kann so flux auf falsche 312.000 jährliche Krebsfälle in Israel hochrechnen. Dann übernimmt er ohne Prüfung die Zahl der 12.000 israelischen jährlichen Krebs-Todesfälle und errechnet eine absurd niedrige Todesrate von 3,9%. Bei dieser Gelegenheit widerlegt er aber seine eigenen Angaben von lediglich 152 jährlichen Todesfällen in Israel vom 6. Juli 2009. Alle Daten zu Krebs in Israel lassen sich beim israelischen Gesundheitsministerium downladen.

Auch für das Ehepaar Iris und Edgar Muthmann, Geschäftsführer des ‚‚Zentrum der Gesundheit“ (ZDG Ges. für Ernährungsheilkunde GmbH in Sinsheim) sind die falschen Zahlenangaben über Krebs in Israel egal, Hauptsache die Germanische Neue Medizin stimmt und “Dr. Hamer hat recht“. Auf den Webseiten des Zentrum für Gesundheit werden die gleichen falschen Angaben von Hamer wiederholt, obwohl eine Leserin auf den Fehler in einer Mitteilung aufmerksam machte, aber bei dieser Firma darf offenbar nicht am Hamer-Image gekratzt werden. Verschwörungstheorien zu Chemtrails und kolloidalem Silber und zu einer staatlichen Fluoridverschwörung dürfen auch nicht fehlen. Diese Werbe-Webseiten haben nichts anderes zu bieten, als ein Sammelsurium an Unseriösität und Unwahrheiten.

Die Tullio-Simoncini-Therapie in der urologischen Praxis

3. Juli 2009 5 Kommentare


Übersetzung eines Berichts eines anonymen französischen Urologen ‚Kystes‘, der in seinem Blog über einen Blasenkrebspatienten berichtet, der sich zuvor selbst mit Natriumbikarbonat (Backpulver) nach der Simoncini-Methode behandelte.

Quelle: Blog Kystes et autres choses

21. Juni 2009

Das Internet, ein schlechter Ratgeber für die Behandlung von Krebs…

Mehr…

Ein Nachruf. Germania lebt !

10. Juni 2009 33 Kommentare


…war der Aufmacher einer am 9.6.2009 überraschend erschienen Internet-Selbstdarstellung und Schlussabrechnung bei Jeet TV durch den angeblichen Initiator des KRR-Projekts des sogenannten Fürstentum Germania, Jessie Marsson. Germania lebt… – aber in Zukunft nur noch in irgendeinem südamerikanischen Land als Exilregierung Fürstentum Germania eines abgewirtschafteten staatenlosen ehemaligen Cateringbetreibers und nun angestellten time-sharing Kochs, dem offenbar die Verlockungen der räumlichen Entfernung zu Gläubigern zusagen. Das in den letzten Zügen liegende sogenannte Fürstentum Germania wurde von seinem angeblichen Initiator und mythomanen Clonprinzen ohne Wissen oder gar Zustimmung des weglaufenden Volkes nun als Ruine wie eine heiße bad-vibrations-Kartoffel fallengelassen. Dem eigenen Wunsch nach solle es nun gezielt dem Verfall anheimfallen, meinte Marsson. Nachdem die bürokratiesturen Bewohner aus freien Stücken auszogen und nur noch zwei Herren bestimmt und entschieden aus dem Fürstentum hinauskomplementiert wurden, wird in bekannter rechter Verdrehmanier die neue Legende einer angeblichen Deportation der Einwohner kreiert und ein Bezug zum Nationalsozialismus konstruiert. Umsonst die umsonst reingesteckte Aufräumarbeit, die vielen Handytelefonate, weiten Autoreisen, Retouchen von Bildern der Schrottimmobilie und Träume vom schnellen extraterritorialen Geld im Phantasieminischeinstaat. Und vorbei zunächst auch Träume absurde und menschenverachtende Lügen und Verschwörungstheorien im libertär-braunen Milieu fürstlich gebonkt verbreiten zu können, ohne sich rechtfertigen zu müssen.
Die viel beschworene geistige Führung hatte auf ganzer Linie versagt. Genauso wie herbeigesehnte spirituelle Kräfte und selbst Nocebo-Vodoo von menschenliebenden Trittbrettfahrern verpufften jämmerlich (oder hat einer der FG-Kritiker inzwischen Krebs?), während Marsson als immer verbissenere und in sich gefangene Karikatur eines Pseudologen auftritt, der mal nach Zaire will (den Staat gibt es schon lange nicht mehr) oder 18-jähriger höherer Offizier der US-Army mit Dienstgrad der britischen Navy in der Söldnerfirma Blackwater gewesen sein will und eine Briefkasten-limited leitete, die merkwürdigerweise den gleichen Namen wie sein Auftraggeber trägt. Aber der scheinbare Usurpator des Desasters und der Umsonstarbeiterei war ja gar nicht schuld: Man hatte ihn ja da rein manövriert und daher sei es nun auch das gute Recht des Besitzers als (‘‘wir Fürsten‘‘) den Scheiß einfach liegen zu lassen. Sollen sich doch andere drum kümmern. Hatten wir das nicht schon mal? Aber ja: Nachdem sich Wunderheiler Ryke Geerd Hamer vor Gläubigern nicht mehr retten konnte, gings damals ab ins Exil nach Rom. Auch Rechtsaußen-Alternativheiler Karl Probst verschwand nach Paraguay nachdem ihn eigene Patienten anzeigten, die sich in seinem Wartezimmer von ausliegender rechtsextremer Literatur belästigt und volksverhetzt fühlten.

Wer von den drei Personen ist am intelligentesten?

19. März 2009 3 Kommentare

Welche von den drei Personen auf dem Bild ist am intelligentesten ?

Links, Jessie Marsson ?
Rechts, Sebastian Mayer ?
Mitte, die Buddha-Statue ?

Natürlich die Statue, denn: „Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal die Fresse halten!“

Link

Das Liuzzi-Experiment zur schwarzen Magie

10. März 2009 26 Kommentare


Am Montag zeigte sich dottore Roberto ‚Jeet‘ Liuzzi erneut enttäuscht über die Esowatch, KRR-FAQ und Inforiot – Berichterstattung seines Internet-basierten Esoteriksenders ‚Jeet-TV‘. War der bislang eher als konflitscheu bekannte Liuzzi noch recht sanft mit ihn beobachtenden Internauten umgegangen, und hatte lediglich diffus von einer ‚dunklen Seite‘ gesprochen, die nur negatives wolle, fuhr Liuzzi in der Folge schweres Internetgeschütz auf und rief zur Menschenjagd auf: …Ich bitte alle Menschen auf die Jagd, auf die Informationsjagd zu gehen hinter diese Menschen die schöpferische Energien eingrenzen…. Die negativen Ideen führten auch zu Krebs, schwadronierte der Medizinlaie und Internetesoteriker, und sah bereits schwarzmagische Aktivitäten am Werk, als Fakten zum Thema in einem Esowatch-Artikel zusammengefasst wurden. Der Fürstentum-Germania-Unterstützer war sich auch sicher: Begriffe wie antisemitisch oder rechtsextrem wären reine Erfindungen von Schwarzmagiern wie esowatch. Seinen für die Zuschauer gedachten Chat machte er dicht. Nicht wegen der von Esowatch bereits berichteten Verlinkungen zu Holocaust-leugnenden Seiten und antisemitisch anklingenden Stimmen, sondern weil sich seine Zuseher beständig über sein Programm und die Technikdesaster lustig machten und sich durch serienweises Accountlöschen nicht beeindrucken liessen. Als dann auch noch der Esowatch-Artikelinhalt sich von seiner Menschenjagd nicht beeindrucken liess, ging Liuzzi zum Angriff a la Hornauer über: in seinem Programm kam es zur Warnung an die Zuschauer: …wer ihn nun weiter angreife, werde am eigenen Körper eine Reaktion spüren, sofort... hiess der Voodoo-Fluch aus den krächzenden Lautsprechern bei 158 Zusehern von Flensburg bis Berchtesgaden. Und: ...Ich bin Krieger, es werden Krankheiten kommen !... hellsah Liuzzi in sein schwarzmagisches Kameraobjektiv.

Also Esowatchautoren, Kritiker und Schwarzmagier !

Lasst uns das Liuzzi-Experiment doch mal prüfen: wer bekam heute Krebs ?

Fürstentum Germania

17. Februar 2009 150 Kommentare


Ist seit Sonntag, dem 15. Februar 2009, Deutschland wieder auf dem Wege zurück in die Vielstaaterei zahlloser Fürstentümer und bedeutet dies für den geplagten Reisenden gar in Zukunft wieder Wartezeit an zahllosen Schlagbäumen, Wechselstuben und Zollhäusern ? Wenn es nach den Erfindern und Gründern des neuen Kirchenstaats Fürstentum Germania ginge, wäre dies keine Horrorvorstellung sondern das Ergebnis einer erfolgreichen und per Internetauftritten tränenreich gefeierten virtuellen Abspaltung eines 4000 Quadratmeter Geländes samt baufälligem Schloß ‚Krampfer‘ in brandenburgischen Plattenburg, durchgeführt samt Staatsfahne (blau/rot/gelb) und Kirchenstaatshymne von einem Augsburger Taxifahrer namens Michael Reichsfreiherr von Pallandt sowie einem obskuren ‚Ritter der Menschlichkeit‘ und ‚Jungdruiden‘ namens Jessie Marsson-Dumanch, der sich auch mal Frank Büntert, Jessie Dumanch, Jesse Dumanch, Michael Jessie Reichsfreiherr von Pallandt, Michael Hitzler, Julian Dumanch usw nannte und nicht weiß ob er 1979, 1980 oder 1981 georen sei. Die weitere Gefolgschaft stammt aus dem Bereich der kommissarischen Reichsregierungen, der Chemtrailszene, Arbeitslosen Libertären und Freiwirtschaftlern, während im Hintergrund immer wieder Bezüge zur homosexuellen Pädophilen- und Stricherszene, aber auch der GNM-Szene erkennbar werden. Und wenn man den Initiatoren Glauben schenkt, habe Russland bereits insgeheim zugestimmt Fürstentum Germania anzuerkenen.

Aber lesen Sie doch die ganze story selbst: Fürstentum Germania

Bilder der letzten Staatsbesuche:

(von telemedialwatch)

(von http://behördle.de/2009/02/24/240209-alaaf-helau)

Nachtrag: Die Familie Pallandt ist weit verzweigt. Andere Träger dieses Namens distanzieren sich von den Aktivitäten des Germania-Pallandts.

Der Himmel über Glashütten

1. Februar 2009 15 Kommentare

Wenn Sie sich mal in das Provinznest Glashütten (5500 Einwohner, Hochtaunuskreis) verirren sollten: gucken Sie doch mal aufmerksam zum Himmel und Horizont. Wenn Ihnen dort nur auffallen sollte, daß seit den siebziger Jahren die Anzahl der Nebeltage abgenommen hat und sich allmählich die Sicht auf den großen Feldbersch bessert und häufiger die Sonne durchkommt, dann haben sie die gleiche Beobachtung gemacht wie sie Meteorologen an weiteren 342 anderen Beobachtungsorten in Europa auch machen. Aber das scheint dem Ortsverein von Bündnis 90 / Die Grünen in Glashütten egal zu sein: sie wissen es besser. Denn in Glashütten gibt es sogenannte Chemtrails, wenn man den Webseiten des OV glaubt. Auch wenn sie selbst nicht wissen warum, denn die Seite weiß zwar alles bis ins Detail um eine von der Regierung insgeheim verschwörerisch durchgeführte Vergiftung der eigenen Bevölkerung mit Barium und Aluminium, aber Zeugen oder sonstwie geartete Belege sucht man trotz angeblicher Milliarden Kosten des Verbrechens vergebens. Der per Email angeschriebene Webseitenbetreiber konnte auf Anfrage auch nicht sagen wie er die angeblichen Giftkondensstreifen nachweisen sollte. Dass in einer dabei gezeigten Grafik von ‚Sulfur‘ (großgeschrieben) die Rede ist, zeigt die gleiche Unkenntnis eines Basiswissen Chemie wie bei denjenigen selbsternannten Experten die gerne Silikon mit ‚silicon‘ verwechseln.

Das ist typisch für die Chemtrailszene die ihre kalkulierenden Drahtzieher entweder im rechtsextremen Milieu zu sitzen hat, die über die absurde Verschwörungstheorie einer gezielten Bevölkerungsvergiftung eigene genauso krude Überzeugungen verbreiten will, oder von Spinnern aller Art vertreten wird. Und wie bei allen Internetverschwörungstheorien gilt auch hier die Regel: das zahlenmäßige Verhältnis von Desinformation zu Information bei Internettreffern liegt bei 100:1 oder höher, während die genannten Quellenangaben (wenn überhaupt) sich zahlenmäßig kehrwertmäßig dazu verhalten.

http://www.gruene-glashuetten.de/index.php?dom=1&lang=22&p=74

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