In der neuesten Ausgabe „bricht sie eine Lanze für die Homöopathie“. Wir stimmen mit ein und brechen nach der Lektüre auch gleich.
Schon der erste Satz zeigt, wohin die Reise geht. Da unterstellt Frau Thorbrietz den homöopathischen Mitteln großartige Fähigkeiten:
Es heißt, der Glaube könne Berge versetzen. Globuli schaffen Ähnliches.
Was von dieser Aussage zu halten ist, lässt sich praktischerweise schon nach dem nächsten Satz beurteilen:
Die Wissenschaft will das nicht wahrhaben, weil sie es nicht beweisen kann.
Die Dame ist „Wissenschaftsjournalistin“ und hat doch von Wissenschaft offensichtlich keine Ahnung. Es ist das Wesen der Wissenschaft, eben nicht zu glauben („wahrhaben wollen“), sondern zu beweisen. So und nicht anders funktioniert Wissenschaft und besonders Naturwissenschaft. Es steckt auch kein „Wille“ dahinter, es gibt nur den Beleg. Und die Belege sind in Sachen Homöopathie glasklar: In 200 Jahren hat kein Homöopath einen wissenschaftlich haltbaren Beweis für die Wirksamkeit erbringen können. Alle ernstzunehmenden Versuche endeten im Desaster für die Homöopathen. Statt der Wirksamkeit wurde die Unwirksamkeit bewiesen.
Frau Thorbrietz versucht, mit diesem Satz den Wissenschaftlern eine ungerechte Haltung gegenüber der Homöopathie unterzuschieben. So, als würden die das Ganze aus formalen Gründen nicht anerkennen, obwohl sie es besser wissen müssten.
Frau Thorbrietz weiß, dass sie sich auf dünnes Eis begibt:
Achtung – dies ist ein Outing: Ja, ich vertraue der Homöopathie. Auch wenn es gerade mal wieder total en vogue ist, sich von dem scheinbaren Nichts zu distanzieren.
Im Folgenden berichtet sie über die Situation in England, wo es eine Parlamentsinitiative gibt, die zum Ziel hat, die Homöopathie aus dem Leistungskatalog der Gesundheitsvorsorge zu nehmen. Sie glaubt, Kritik an der Homöopathie sei eine aktuelle Modeerscheinung („en vogue“).
Sie erwähnt auch einen interessanten Selbstversuch: