Archiv

Artikel Tagged ‘Germanische Neue Medizin’

Die Todesmaschinerie hat kein Ende

28. Januar 2010 38 Kommentare

Die Germanische Neue Medizin oder auch Neue Medizin scheint sich festgefressen zu haben.

Die Anhänger des Begriffes „Neue Medizin“ verzichten zwar auf die Übernahme von Hamers Antisemitismus, dennoch wird seine „Medizin“ vehement verteidigt und propagiert.

Die Argumentation ist immer wieder so unsäglich, dass man nur mit dem Kopf schütteln kann.

Hier sind die Vorworte auch ganz besonders interessant:

Dr. Hamer und die Germanische Medizin beweist Krebs ist seit 25 Jahren heilbar

Im Zentrum der Lügen

7. Oktober 2009 Keine Kommentare

Seit Monaten sind auf Webseiten des Wunderheilers Hamer und seiner Anhänger wundersame Behauptungen und Löschaktionen zum Thema Krebs in Israel zu beobachten. Man sollte in diesem Zusammenhang wissen, dass Antisemit Hamer an eine weltweite jüdische Verschwörung aller Krebsärzte (Onkologen) glaubt (also auch inkl. muslimischer und iranischer Onkologen). Heimlich würden sie ausschließlich jüdischen Patienten eine zu 95% effektive Therapie anbieten und die nicht-jüdischen Patienten würden sie heimtückisch durch eine tödliche Krebstherapie umbringen. Sowieso sei laut Hamer-Doktrin unbehandelter Krebs fast nie tödlich. Dass sich die absurden Hamer-Angaben aber nicht mit seriösen Fakten und Veröffentlichungen belegen lassen, sondern diesen widersprechen und auch in sich grotesk widersprüchlich sind, hat sich mittlerweile in der GNM-Szene herumgesprochen. Der laut internem Jargon ‚konstellierte‘ und senile Verschwörungstheoretiker Hamer wird deshalb de facto nicht mehr zitiert. Also was nun? Man greift in der Szene nach jedem geeignet erscheinenden Strohhälmchen, um die eigene Lügenlehre plausibel zu machen. So wirkte ein alter Artikel in der israelischen Haaretz-Tageszeitung, der über einen Newsletter der israelischen Botschaft in fehlerhafter Übersetzung verbreitet wurde, für positive Aufregung: In ganz Israel würden immer weniger Menschen an Krebs sterben. 2003 seien es nur noch 160 Menschen gewesen und 2004 gar nur noch 152 bei 7,4 Millionen Israelis. Jetzt war endlich durch den Botschafts-Newsletter belegt: in Israel stirbt man so gut wie nicht an Krebs, die jüdischen Onkologen machen ganze Arbeit und Nichtjuden müssen ins Gras beißen. Zu schön aus Hamersicht, um wahr zu sein. Denn, im von Laien geschriebenen Haaretz-Originalartikel war gar nicht von absoluten Zahlen die Rede sondern von: […] The number of cancer-related deaths has also declined in recent years: 152 of 100,000 Israelis died of cancer in 2004, a slightly lower figure to the 160 deaths recorded the previous year […], vielmehr war von der Mortalitätsrate die Rede, also von den an Krebs Verstorbenen pro 100.000 Einwohner. Ex-Internist Hamer, dem die unmöglichen Zahlen hätten auffallen müssen, war das egal: Er bejubelte die Zeitungsente auf seiner Webseite in einem offenen Brief vom 3. Juli 2009. Der einzig verbliebene aktive Hamer-Anhänger Pilhar prüfte auch nichts nach und kopierte es stolz auf seine Webseite. Ihm kann man immerhin zu Gute halten, dass er von Medizin nichts versteht. Als ihm der peinliche Irrtum später mittgeteilt wurde und dieser zu offensichtlich war, löschte er einfach den ganzen Hamer-Brief, ließ sich jedoch zu einer kurzen Erklärung herab, anstatt zu wagen, Silberrücken Hamer zu kritisieren. Seitdem wird bei Pilhar nur noch aus einer WHO-Studie zitiert, nach der in Israel die Zahl der jährlichen neuen Krebsfälle in etwa dem unteren Bereich europäischer Krebshäufigkeit entspreche. Die von Pilhar zitierte WHO-Quelle weist übrigens darauf hin, dass jeder vierte Israeli an Krebs verstirbt (Seiten 5, 13 und 27). Ein Vergleich der israelischen Krebsinzidenzen mit umliegenden Ländern zeigt, dass Juden in Israel ein relativ großes Risiko haben, an Krebs zu erkranken: Für Juden in Israel ist die ASR 274 im Gegensatz zu 149 bei israelischen Arabern, in Zypern 164, in Ägypten 143 und im benachbarten Jordanien die Krebsinzidenz nur 113 (jeweils ASR pro 100.000 Einwohner nach SEER-Studie).
Aber Hamers verzweifelter Versuch, seine Absurditäten mit irgendwelchen Zahlen zu untermauern, gingen noch weiter. So zitiert er am 3. September 2009 einen Brief eines gewissen Alain Bonet. Dieser nennt ihm die Zahl von angeblichen monatlich 26.000 neuen Krebsfällen in Israel. Dabei nennt er in Wirklichkeit fälschlich die jährlichen neuen Fälle. Hamer greift auch hier nach diesem Strohhalm und kann so flux auf falsche 312.000 jährliche Krebsfälle in Israel hochrechnen. Dann übernimmt er ohne Prüfung die Zahl der 12.000 israelischen jährlichen Krebs-Todesfälle und errechnet eine absurd niedrige Todesrate von 3,9%. Bei dieser Gelegenheit widerlegt er aber seine eigenen Angaben von lediglich 152 jährlichen Todesfällen in Israel vom 6. Juli 2009. Alle Daten zu Krebs in Israel lassen sich beim israelischen Gesundheitsministerium downladen.

Auch für das Ehepaar Iris und Edgar Muthmann, Geschäftsführer des ‚‚Zentrum der Gesundheit“ (ZDG Ges. für Ernährungsheilkunde GmbH in Sinsheim) sind die falschen Zahlenangaben über Krebs in Israel egal, Hauptsache die Germanische Neue Medizin stimmt und “Dr. Hamer hat recht“. Auf den Webseiten des Zentrum für Gesundheit werden die gleichen falschen Angaben von Hamer wiederholt, obwohl eine Leserin auf den Fehler in einer Mitteilung aufmerksam machte, aber bei dieser Firma darf offenbar nicht am Hamer-Image gekratzt werden. Verschwörungstheorien zu Chemtrails und kolloidalem Silber und zu einer staatlichen Fluoridverschwörung dürfen auch nicht fehlen. Diese Werbe-Webseiten haben nichts anderes zu bieten, als ein Sammelsurium an Unseriösität und Unwahrheiten.

Dr. Gorski über die GNM

5. Oktober 2009 4 Kommentare
The “Iron Rule of Cancer”: The dangerous cancer quackery that is the “New German Medicine”

Published by David Gorski under Cancer, Health Fraud, Science and Medicine

Given that I trained as a cancer surgeon, do laboratory and translational cancer research, and spend my clinical time taking care of breast cancer patients, not surprisingly one topic that gets me the most irritated and provokes a lot of my verbiage for SBM is cancer quackery. Perusing my list of posts the other day, it occurred to me that there’s one huge topic that in the more than a year and a half I’ve been blogging for SBM I’ve never covered. It’s a particularly pernicious and dangerous quackery. Indeed, it’s a quackery I mentioned during part of my talk at the Science-Based Medicine Conference that Steve and several SBM bloggers put on the day before TAM7 started.

I’m referring to the dangerous and vile quackery known as the German New Medicine (Die Germanische Neue Medizin). Pioneered by Ryke Geerd Hamer, it is a quackery that claims lives….

http://www.sciencebasedmedicine.org/?p=1993

Es geht um Hamer, seine irre Lehre und die Opfer.

Quacksalberei an Krebskranken ist eine der verabscheuungswürdigsten Spielarten der sogenannten Alternativmedizin. Bei Krebs auf die Spontanheilung zu warten und wissenschaftliche Medizin abzulehnen, endet meist qualvoll und tödlich.

Wir würdigen „Dr. Meisenpiep“

13. Mai 2009 10 Kommentare

Zu den Größen in der Liga der Kämpfer gegen Esoterik und Scharlatanerie gehört ohne jeden Zweifel Richard Maxheim.

Lieber Richard, von hier aus herzlichen Dank für Dein Engagement. Deine Aktionen sind echte Klassiker und haben bleibende Wirkung. Weil Deine Website „Dr. Meisenpiep“ gelöscht wurde, erhalten wir sie der Netzwelt in einem Archiv.

Zum allgemeinen Vergnügen noch ein paar Zitate:

Esoterikmessen

Zitat Richard:

„Nachdem nun mehrmals versucht wurde, meine kritische Aufklärungsarbeit mittels „rechtlicher Schritte“ abzuwürgen, bin ich dabei, den Spieß umzudrehen. Es ist nämlich tatsächlich so, dass nicht wenige der Anbieter bei den Grenzenlos-Messen auf ihren Internet-Seiten Dinge veröffentlicht haben, die gegen Rechtsvorschriften verstoßen. Das legt den Verdacht nahe, dass solche Rechtsverstöße auch während den Messen stattfinden. Es geht hier deshalb auch darum, aufzuzeigen, dass Stadtoberhäupter besser ihre Gewerbeaufsicht aktivieren sollten, statt solche Veranstaltungen durch ihre Schirmherrschaft abzuschirmen.

Was kommt da in Frage? Da ist zunächst das Heilpraktikergesetz. Fast jeder selbsternannte Wunderheiler beruft sich auf ein Urteil des Bundesverfassungsgerichtes, das die Anwendung dieses Gesetzes auf Geistiges Heilen verneint. Das Urteil wird dann so interpretiert, als sei es eine höchstrichterliche Anerkennung dieser fragwürdigen Kunst. Dabei ist es lediglich eine Feststellung, dass Geistiges Heilen mit Medizin überhaupt nichts zu tun hat und von daher das Heilpraktikergesetz nicht anzuwenden ist. Aber dafür dürfen gewisse Grenzen nicht überschritten werden.

Nun ist es aber so, dass solche Wunderheiler sich aufgrund ihrer Fehlinterpretation einiges grenzenlos herausnehmen, das sehr wohl gegen das Heilpraktikergesetzt verstößt. Da werden Verfahren aus der Fantasy-Kiste offeriert, die weit über das in dem Urteil erwähnte Handauflegen hinausgehen und sogar Diagnosen beinhalten. Das sind auf jeden Fall Verstöße gegen das Heilpraktikergesetzt, sofern der Wunderheiler nicht im Besitz einer Zulassung als Heilpraktiker ist.

Auch Verstöße gegen das Heilmittelwerbegesetz sind zu beobachten. Da werden Dinge angepriesen, denen heilenden Wirkungen unterstellt werden, für deren Wirksamkeit allerdings keine Nachweise vorliegen bzw. deren Unwirksamkeit schon längst erwiesen ist. Anbieter solcher Scharlatan-Produkte versuchen das gerne verbal auf die sogenannten geistige Ebene zu schieben und bilden sich ein, das sei ebenfalls durch das Urteil des Bundesverfassungsgerichtes abgedeckt. Da sind sie aber auf dem falschen Dampfer.
Zivilrechtlich ist dann noch das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb interessant. Ein Beispiel: Wenn ein Juwelier Schmuck anbietet, von dem er behaupte, dass von ihm besondere Energien ausgehen, dann verschafft er sich gegenüber seinem Mitbewerber, der nicht mit solchen faulen Tricks arbeitet, einen unzulässigen Wettbewerbsvorteil. Der Konkurrent kann ihn deswegen verklagen. Bei Esoterikmessen treten regelmäßig MLM-Händler in Erscheinung, die minderwertigen Ramsch, mit angeblich besonderen „energetischen“ Eigenschaften, zu überhöhten Preisen verhökern. Es gibt Abmahnvereine, die für solche Hinweise sehr dankbar sind.

Inzwischen habe ich schon einiges in diese Richtung unternommen. In etwa der Hälfte der Fälle wurden die Verfahren gegen die angezeigten Verdächtigen von den Staatsanwaltschaften eingestellt; wegen Geringfügigkeit oder weil die Betroffenen sich rausreden konnten. In einem Fall war die zuständige Staatsanwältin offensichtlich überfordert. Bei Verfahrenseinstellungen bekommt man als Anzeigenerstatter in der Regel eine entsprechende Mitteilung mit Begründung. Wird der Verdächtige aber zu einer Geldstrafe oder zu einem Bußgeld verdonnert, erfährt man meistens nichts mehr davon.
Es ist aber amüsant zu beobachten, wie sich die Internet-Seiten der Angezeigten in kurzer Zeit dramatisch verändern, ja sogar ganz verschwinden. Einige Betroffene wurden bei keiner Grenzenlos-Messe mehr gesichtet.“

Germanische Neue Medizin

Zitat Richard:

„Von nun an machte ich mich an die Arbeit, zunächst an allen Orten, an denen Veranstaltungen mit Pilhar geplant waren, auf die Hintergründe aufmerksam zu machen. Ich informierte die Raumvermieter, die zuständigen Gesundheitsämter sowie die örtliche Presse. Die Reaktionen waren sehr unterschiedlich. Aber immerhin konnte jede dritte Veranstaltung mit Helmut Pilhar gekippt werden, weil die Vermieter ihre Raumvergabe zurückzogen. Es gab auch eine ganze Reihe Presseberichte und in Basel brachte das lokale Fernsehen mehrere Beiträge darüber. Parallel dazu nahm ich mir die Treffpunkte der Hamer-Stammtische vor. Es war interessant, wo sich diese Leute überall schon eingeschlichen hatten, z.B. in kirchlichen oder kommunalen Gemeindehäusern, auch bei der Caritas in Hoyerswerda, mit der Tarnung einer „Selbsthilfegruppe Zivilisationskrankheiten“. Die Pilhar-Vorträge fanden oftmals an solchen Orten statt, z.B. bei der Volkshochschule in Wasserburg. Es lag meistens daran, dass sich die Verantwortlichen für die Raumvergabe nur ungenügend oder gar nicht über den Referenten informiert hatten. Aber damit war jetzt Schluss. Es sollte niemand mehr sagen können, er hätte von nichts gewusst.
Die Offenlegung der tatsächlichen Hintergründe der „medizinischen Vorträge“ war dem Elektroingenieur wohl dermaßen unangenehm, dass er fortan keine genauen Angaben über die Veranstaltungsorte auf seiner Homepage mehr veröffentlichte und alle Daten über die Hamer-Stammtische löschte. Trotzdem konnten noch viele weitere Veranstaltungen und Treffs aufgedeckt werden. Gerade diese Geheimnistuerei weckte das Interesse der Zeitungsredakteure vor Ort.“

Kryon-Kult

Zitat Richard:

„Wegen des Kryon-Kongresses habe ich heute (01.03.2009 ) einen Offenen Brief an den Freiburger Oberbürgermeister Dr. Dieter Salomon geschrieben. Den Text kann man bei nachrichten.com lesen:

Weitere Briefe/Kopien gingen an folgende Adressen:

Junges Freiburg / DIE GRÜNEN, CDU, SPD, Unabhängige Liste, Freie Wähler (FW), FDP,

Grüne Alternative Freiburg,

Freiburg Wirtschaft Touristik und Messe GmbH & Co. KG Konzerthaus-Management

Erzbischöfliches Seelsorgeamt Religions- und Weltanschauungsfragen

Badische Zeitung Redaktion Freiburg-Stadt
Leitung: Uwe Mauch

Der Sonntag in Freiburg Redaktion, Chilli Freiburg Redaktion, Uniradio Freiburg Redaktion“

Somit lieber Richard wünschen die EsoWatcher dir nur das Beste und vor allem eine entspannte Zeit nach den vielen Jahren deiner nervenaufreibenden Aufklärungsarbeit.

Wir würden uns aber selbstverständlich freuen, wenn du in absehbarer Zeit evtl. doch wieder in den Ring steigen solltest!

Pimp your Aura

5. April 2009 9 Kommentare

Das ist der dritte Teil des Messeberichtes.
Hier ist Teil 2.

Der letzte Vortrag der Esoterikmesse (Sonntag, 22.02.2009, Berliner AVZ-Logenhaus) behandelt das Thema „Nullpunktenergie“. Das hört sich spannend an, also gehe ich hin.
Hier schonmal vorab die zugehörige Webseite:
www.nullpunktenergie.de

Mehr…

Morddrohung

25. März 2009 24 Kommentare


Im Impressum vom Eso-Wiki steht unter anderem, dass wir anonym sind, um Drohungen zu entgehen. Manche mögen das als faule Ausrede sehen: Solange man Dinge schreibt, die nicht verleumderisch oder ehrverletzend sind, kann man doch in einer Demokratie mit seinem persönlichen Wort dazu stehen.

Das stimmt. Kann man. So wie z.B. Richard Maxheim. Auf seinen Seiten steht auch nichts, was man als verleumderisch betrachten könnte, er dokumentiert hauptsächlich. Maxheim hat sich entschlossen, mit echtem Namen im Web aufzutreten.

Maxheim hatte zuletzt die Ereignisse in Kronach zu Aktivitäten eines Hameranhängers namens Dirk Vitz thematisiert und sich dabei auf Zeitungsinformationen, den bayerischen Rundfunk und andere Quellen berufen. Seine Dokumentation ist hier zu finden.

Nach Erscheinen der Dokumentation von Richard Maxheim kam es zu dem was kommen musste: Er bekam eine Morddrohung. Zitat:

Samstag, den 21. März 2009, 19.40 Uhr

Anonymer Anruf.

Eine hörbar erregte Männerstimme:

„Maxheim, bei dir hilft nur noch ein Kopfschuss, und der wird demnächst erfolgen.“

Ist das nicht entzückend?

Ich möchte hiermit alle durchgeknallten Hamer-Freaks, die sich mit mir körperlich anlegen möchten, herzlich dazu einladen, bei mir zu klingeln und sich kostenlos den Staub aus der Jacke klopfen zu lassen.

Also, wie kommt der Heini eigentlich dazu, mich einfach zu duzen? Manieren haben diese Holzköpfe, unglaublich.

Auch wenn Richard Maxheims Reaktion fast schon lustig ist, auch wenn man von sowas erstmal keinen wirklichen Tatversuch erwarten muss: Es ist sichtbar, dass sich die Szene radikalisiert. Die „Germanische Neue Medizin“ bietet Nazis und sonstigen Dummköpfen alles, was man braucht: Eine Welterklärung in 5 Minuten bzw. „5 eisernen Naturgesetzen“ und eine Verschwörungstheorie gegen alle, die dem widersprechen sollten. Das wächst jetzt zusammen.

Die Dreistigkeit, mit welcher Kirchenleute in Coburg eingeschüchtert wurden, spricht Bände. Die Nazi-Brut geht letztlich immer mit den gleichen Methoden vor: Einschüchtern und drohen. Und zwar so, dass der normale Bürger gar keine „Lust“ mehr hat, eine Anzeige zu stellen.

Zum Glück gibt es einige, denen das pathologische Gehabe der Gülle-Truppe nichts ausmacht, im Gegenteil. Jeder Anhänger der „Germanischen Neuen Medizin“ sollte sich noch mal ganz klar machen, mit welchem braunem Gesindel er sich da gemein macht.

Die „Germanische Neue Medizin“ im BR

18. März 2009 13 Kommentare


Gefährliche Scharlatane: Die "Germanische Neue Medizin"

Seitdem ein Kronacher Ehepaar im Verdacht steht, Anhänger der Germanischen Neuen Medizin zu sein, geht im Ort die Angst um. Und das nicht ohne Grund: Die Jünger dieser obskuren Bewegung sind überzeugt: Krebs ist nichts Bösartiges, Patienten werden so manipuliert, dass sie eine Behandlung verweigern. Zudem hat die GNM Verbindungen zu rechtsradikalen Kreisen. In Bayern sind die Wunderheiler schon länger mit Stammtischen und Infoabenden aktiv. In Kronach befürchtet man nun, die Anhänger könnten dort ein neues Zentrum errichten wollen.

(Quelle)

Weitere Informationen: GNM im Esowatch-Wiki

Neues aus der braunen GNM-Szene

21. Dezember 2008 11 Kommentare

Während im fernen Norwegen der Wunderheiler und Antisemit Ryke Geerd Hamer pünktlich zur Sonnenwendfeier frohlockt: … Die Schulmedizin brennt bereits lichterloh. Ihre Täter, die von dem Verbrechen seit Jahren gewußt haben, gehören ihrer gerechten Strafe zugeführt!…, brennt es nicht nur weiter für den der Volksverhetzung beschuldigten Hamer, sondern ganz woanders: nämlich in der bayerischen braunen Unterstützungszene für Hamer. Der Mordversuch am Passauer Polizeichef Alois Mannichl (der Stich verlief 2 cm am Herzen vorbei) brachte es an den Tag und selbst die überregionale Presse thematisiert nun zunehmend die rechten Unterstützer der Germanischen Medizin.

Der seit vielen Jahren als Unterstützer der Germanischen Neuen Medizin, als Verkäufer von Hamerbüchern und GNM-Studienkreisler bekannte Martin Gabling gerät zunehmend ins Blickfeld der Öffentlichkeit. So bringt die Süddeutsche Zeitung nun die Sekte Germanische Neue Medizin mit dem Sterben als „Heilungsprozess“ zusammen. Der Versicherungsbiedermann Gabling ist nicht nur emsig als Propagandist für Hamer und Hamer-Geschätftlhuber aufgefallen, sondern er ist gleichzeitig Brandstif… ähhh Kreisvorsitzender der NPD in Passau und ist im Treffpunkt der Neonanzi-Szene bekannten Traudel’s Cafe in Fürstenzell aktiv. Gabling ist auch als Widersacher des in Fürstenzell ansässigen Polizisten Mannichl bekannt. Mannichl musste sich erfolgreich per Amtsgericht gegen eine Gablings-Verleumdung im Internet wehren, deren Kernaussagen erstaunlich genau mit den hasserfüllten Worten des Attentäters in Einklang zu bringen sind.

Gablings NPD Aktivitäten waren für die Betreiber von GNM-Foren kein Thema solange sich Gabling für die gemeinsamen Ziele einsetzte und nur so nebenbei für die Rechtsaussenideologie warb, genauso wenig wie andere dubiose Figuren aus verschiedenen Kommissarischen Reichsregierungen Thema waren, für die Hamer ja selbst als zukünftiger Reichspräsident fungieren wollte.

Die Tatsache, dass die Kernaussagen zur pseudomedizinischen GNM geglaubt werden müssen, da sie mit der Realität nicht sinnvoll in Einklang zu bringen sind, macht diese Lehre für die rechte Szene so attraktiv: wer bereit ist an Hamer’s Heilslehre zu glauben, kann auch bereit sein an irrationale rassistische Überzeugungen und leere Versprechungen zu glauben und umgekehrt.

Erstes GNM Filmfestival

15. Oktober 2008 Keine Kommentare

Ausgelöst durch das im August stattgefundene Internationale Krebs Filmfestival in Genf, fand man in Hamer-Kreisen die Idee gar nicht mal so schlecht, auf Eigeninitiative einen Startschuss zum ersten GNM Filmfestival zu geben.

So heisst es doch:

„In den vergangenen 27 Jahren sind zahlreiche Film- bzw. Videodokumente entstanden, die hierzu beitragen können. Deshalb geht an alle Leser der Aufruf, per E-Mail entsprechende Beiträge zu benennen.“

Natürlich wissen wir, dass Herr Hamer mit seiner Germanischen Neuen Medizin in den letzten 27 Jahren genug Stoff bietet, all den Heilungserfolgen mit Filmbeiträgen und Dokumentationen einen visuellen Kick für abendfüllende Euphorie und Begeisterung zu verleihen.

Auch das EsoWatch-Team hatte sich mit einem Video für das GNM-Filmfestival beworben.
Leider wurde unser Beitrag von der Jury abgelehnt, so dass wir Ihnen an dieser Stelle unsere künstlerische Dokumentation als GNM-Beitrag nicht vorenthalten wollen:

Ärztekammer Hessen im Tiefschlaf – Fortbildungspunkte für Neue Germanische Medizin

24. September 2008 16 Kommentare

Der Hamer-Anhänger Ernst-August Stemmann ist bei Esowatch kein Unbekannter. Neu ist allerdings, dass es für eine „Fortbildung“ im „Gelsenkirchener Behandlungsverfahren“ Punkte gibt. Eine Ärztekammer, die den jahrelangen Protest, die Hinweise auf äußerst dubiose Scharlatanmethoden auch seitens der Fachkollegen nicht zur Kenntnis nimmt, muss sich wohl im Tiefschlaf befinden und/oder keinerlei Interesse an seriöser Medizin haben.

Hier erst mal die Pressemitteilung, die heute an verschiedene Medien ging – kann man bei Promed und jetzt auch hier nachlesen:

Germanische Neue Medizin,, Metamedizin und der Fall Stemmmann
PRESSEMITTEILUNG vom 24.09.2008

GERMANISCHE NEUE MEDIZIN ALS ÄRZTEFORTBILDUNG?

Betr: Veranstaltung „Tag der Allergie“ in der Hugenotten-Halle Neu-Isenburg
Verfasser: Dr. Wolfgang Klosterhalfen, Apl. Prof. für Medizinische Psychologie der HHU Düsseldorf, In der Donk 30, 40599 Düsseldorf

Für den 11.10.2008 hat der Verein „Allergie- und umweltkrankes Kind e.V.“ (Ortsvereine Hessen-Süd und Frankfurt Nord) eine „Ganzheitliche Betrachtung von

Neurodermitis – Asthma bronchiale – Schnupfen“ angekündigt.
http://aukov-hessen-sued.de/080626_Programm_Vers_III.pdf

„Dieses Seminar wurde als Fortbildungsmaßnahme von der Landesärztekammer Hessen … mit 7 Punkten zertifiziert.“ (Notiz im o.a. Programmtext)

Wissenschaftlicher Berater dieses Allergie-Vereins ist Herr Prof. Dr. med. Ernst August Stemmann, der sich seit 1992 zur Germanischen Neuen Medizin des mehrfach vorbestraften Krebsscharlatans Ryke Geerd Hamer (Fall Olivia Pilhar) bekennt und bis heute die idiotische Ansicht vertritt, „daß die Ursachen einer Krankheit stets in einer Gefühlsverletzung liegen“.

Mit der genannten Veranstaltung wird versucht, Mütter dazu zu bewegen, mit ihren – vor allem an Neurodermitis – erkrankten Kindern drei Wochen lang an dem stationären „Gelsenkirchener Behandlungsverfahren (GBV)“, das die Kinder- und Jugendklinik Gelsenkirchen kontinuierlich anbietet, teilzunehmen.

Aus den folgenden Gründen rate ich von diesem Verfahren ab:
1. Das GBV postuliert, die Neurodermitis würde durch einen traumatisierenden Trennungskonflikt, das Asthma durch einen Revierkonflikt verursacht.
2. Kleinkinder werden mehrmals täglich bis zu drei Stunden von ihren Müttern getrennt. Mütter sollen das Kratzen und Weinen ihrer Kinder nicht beachten.
3. Das GBV lehnt eine juckreizlindernde Behandlung auch bei schwerkranken Kindern aus ideologischen Gründen weitgehend ab.
4. Das GBV mutet allen Kindern und deren Müttern eine einjährige radikale Ernährungsumstellung zu, die in dieser Form nicht notwendig und möglicherweise schädlich ist.
5. Prof. Stemmann hat oft behauptet, aber nie belegt, durch das GBV würden allergiekranke Kinder innerhalb eines Jahres geheilt. Es nicht belegt, dass sich das GBV überhaupt günstig auf den Verlauf einer Neurodermitis auswirkt.
6. Das GBV ist geeignet, der gemeingefährlichen Hamer-Sekte neue Mitglieder zuzuführen.

Ausführlichere Kritik am GBV finden Sie u.a. hier:
http://wissen.spiegel.de/wissen/dokument/96/43/dokument.html?titel=Galilei+aus+Gelsenkirchen&id=39613469&top=SPIEGEL&suchbegriff=&quellen=&vl=0
http://www-public.rz.uni-duesseldorf.de/~klostewg/KINDERAERZTE-UEBER-STEMMANN.HTML
http://www-public.rz.uni-duesseldorf.de/~klostewg/STEMMANN-BRUTALES-TRENNUNGSTRAINING.HTML
http://www-public.rz.uni-duesseldorf.de/~klostewg/STEMMANNS-VORGETAEUSCHTE-NEURODERMITISHEILUNGEN.HTML
http://www-public.rz.uni-duesseldorf.de/~klostewg/PROF-STEMMANNS-SCHARLATANERIE.HTML
http://www-public.rz.uni-duesseldorf.de/~klostewg/GBV-NACH-STEMMANN.HTML

Nun ist das alles für den unbedarften Leser womöglich etwas unübersichtlich mit vielen Links. Man könnte auch auf den ersten Blick meinen, da streiten sich zwei Professores persönlich. Darum eine kurze Zusammenfassung: Stemmanns Idee nach Hamer ist, Neurodermitis entstünde durch einen Trennungs- und Asthma durch einen sogenannten Revierkonflikt. Allgemein üblich in der modernen Medizin ist, dass solch kühne Thesen wenigstens im Ansatz belegt sein sollten durch entsprechende Studien. Die gibt es aber hier nicht.

Ein Skandal, wenn man sich vergegenwärtigt, dass diese „Behandlung“ ein hohes Potential hat, nicht nur die Kinder sondern auch noch die Mütter durch ein unsinniges „Trennungstraining“, Vorenthaltung schmerzlindernder Behandlung, autogenes Training der Mütter (um das Schreien der Kinder besser zu ertragen) und eine sehr einseitige Diät, langfristig zu traumatisieren.

Ein ebenso großer Skandal, dass Krankenkassen sowas ohne jeglichen Wirksamkeitsnachweis bezahlen. Alleine der pekuniäre Schaden dürfte im hohen 2-stelligen Millionenbereich liegen.

Man muss dazu wissen, dass Neurodermitis zwar eine sehr schwere Erkrankung sein kann, aber weder zu Todesfällen führt und sich im Laufe der Entwicklung bis zum 18. Lebensjahr fast zu 100% spontan „auswächst“ und dies auch ohne jegliche Therapie. Zudem verläuft sie in Schüben. Gerade hier wäre eine äußerste Sorgfalt in der Dokumentation von Nöten, um überhaupt erkennen zu können, dass die Behandlung wirkt. Bis auf völlig unverwertbare Nachbefragungen der Eltern (besser, schlechter) hat Stemmann nichts geliefert, obwohl seit Jahren angekündigt.

Angesichts des massiven psychischen und physischen Leidens, welches durch diese „Behandlung“ bedingt ist, ohne dass ein Wirksamkeitsnachweis gebracht wurde, ist das ebenso verwerflich wie die Vorschläge von impfgegnerischen Anthroposophen, einfach mal ein paar tausend Kinder ungeimpft zu lassen um zu sehen, was dann passiert. Eigentlich ein Fall für die Ethik-Kommission. Im Unterschied zu den Anthroposophen praktiziert Stemmann aber dieses Verfahren seit Jahren.

Dass Prof. Klosterhalfen nicht falsch liegt, zeigen auch seine öffentlich dokumentierten Bemühungen, die Sache zur Anzeige zu bringen. Es gab bisher keine ernsthaften Unterlassungsklagen, Stemmann als Hameranhänger oder Scharlatan zu bezeichnen. Aber, eine Klage gegen Stemmann wurde vor Gericht abgewiesen, ein weiterer trauriger Fall, wie man hier im Laborjournal nachlesen kann: Manche Richter haben offenbar das wissenschaftliche Prinzip nicht verinnerlicht und fordern eine Beweislastumkehr: Eine Behauptung ist nur dann falsch, wenn man das Gegenteil beweisen kann. Soweit aus Absurdistan.

Wer sich weiter vertiefen möchte – hier die klickbaren Links aus der Pressemitteilung:

Spiegel

Klosterhalfen1

Klosterhalfen2

Klosterhalfen3

Klosterhalfen4

Klosterhalfen5

css.php